Samstag, 20. April 2024

Gucci Gaming Academy: Luxuslabel eröffnet E-Sport-Talentschmiede

Gucci Academy YouTube Screenshot Die Gucci Gaming Academy hat ihre Pforten für den E-Sport-Nachwuchs geöffnet (Quelle: youtube.com/gucci)

Das Modehaus Gucci plant seinen Einstieg ins E-Sport-Geschäft. Dies gab das florentinische Unternehmen in dieser Woche bekannt. Gemeinsam mit Wettkampfveranstalter FACEIT hat das Luxuslabel hierzu die Gucci Gaming Academy ins Leben gerufen.

Die Talentschmiede versteht sich als Mentorenprogramm für junge Athleten auf ihrem Weg zum Profi-Gamer. Besonderen Wert, so die Akademie, zu deren Partner auch die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt, lege das Programm auf das Thema der psychischen Gesundheit.

Gucci Gaming Academy: Fashion meets E-Sport

Über lange Jahre wurde der E-Sport in der öffentlichen Wahrnehmung eher stiefmütterlich behandelt. Mittlerweile hat sich das professionelle Gaming zu einem milliardenschweren Geschäft entwickelt. Entsprechend suchen immer mehr Branchen und Unternehmen den Schulterschluss mit der Szene, die sich ungebrochen auf Wachstumskurs befindet.

Bereits seit einiger Zeit kommt es so auch vermehrt zu Kooperationen zwischen der Mode- und der E-Sport-Welt. Das Label Gucci wagte nun einen weiteren Vorstoß. In dieser Woche lancierte die Marke, die seit 2004 zum französischen Luxusgüterkonzern Kering gehört, ihre Gucci Gaming Academy.

Zu dem weitreichenden Projekt erklärte der Gucci-Markenstratege in Bereich New Business Nicolas Oudinot:

Gucci steht an vorderster Front des Vorstoßes der Luxusindustrie in die Welt des Gamings. Es ist Teil unserer Mission, auf wirklich authentische Art und Weise ernsthafte Beziehungen zu Communities aufzubauen. Deshalb sind wir bestrebt, die aufstrebenden Generationen von Spielern zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, die Herausforderungen zu bewältigen, die sich aus der Teilnahme am E-Sport ergeben können.

Die E-Sport-Expertise bringt Turnier- und Ligaveranstalter FACEIT in die Gucci Gaming Academy. Auf dessen Plattform messen sich Unternehmensangaben zufolge über 26 Mio. Nutzer vom absoluten Anfänger bis zum A-Liga-Profi.

Weltklasse-Hardware und Promi-Mentoren

Betreiberangaben zufolge unterstütze die Gucci Gaming Academy die aufstrebenden Talente auf ihrem Weg zum Profi. Während der Teilnahme stehe es den Sportlern jederzeit frei, Angebote anderer Teams bzw. Verträge anzunehmen.

Das Scouting für die Gucci Gaming Academy erfolgt über die FACEIT-Plattform. Den Verantwortlichen zufolge scannten Coaches hierfür mithilfe „fortschrittlicher Analysetools“, täglich Millionen von Spielern in den Bereichen FACEIT Matchmaking, FACEIT Pro League (FPL) und FPL Challenger.  Werde ein „aufstrebendes Talent mit großem Potenzial“ ausgemacht, komme es zu Interviews und weiteren Überprüfungen.

Letztlich ausschlaggebend für die Aufnahme seien nicht nur die Leistungen im Spiel, sondern auch „die persönlichen Werte der Bewerber, einschließlich ihrer Fähigkeit zur Teamarbeit und ihrer Herangehensweise an Konfliktlösungen“.

Vier CS: GO-Spieler der FPL aus Polen, Lettland und Litauen wurden bereits in die Gucci Gaming Academy aufgenommen. Künftig, so der Plan, solle das Programm jedoch auf weitere Games ausgeweitet werden.

Teilnehmer erhielten neben „Weltklasse-Hardware“ eine Auswahl elektronischer Peripheriegeräte. Zudem umfasse das Programm eine monatliche finanzielle Unterstützung der Sportler. Gegeben sei auch eine Vollzeitbetreuung durch Coaches sowie diverse Einzel- und Gruppenaktivitäten.

Gucci Gaming Academy Programm

Das Programm der Gucci Gaming Academy (Quelle: pro-faceit.com)

Einmal monatlich gebe es zudem 1:1-Treffen mit den prominenten „Botschafterinnen und Botschaftern“ der Gucci Gaming Academy. Bei den Mentoren handele es sich um den Kommentator James Bardolph, den CS: GO-Profi Christopher „GeT_RiGhT“ Alesund und die „Wegbereiterin für Frauen im E-Sport“, Stephanie „missharvey“ Harvey.

Sicheres Umfeld für E-Sportler

Besonderen Wert legen die Betreiber auf die Tatsache, dass die Ausbildung engmaschig von Psychologen begleitet werde, die auf den E-Sport spezialisiert seien. So sei das Programm Akademie gemeinsam mit „einigen der führenden Organisationen für psychische und physische Gesundheit“ wie der WHO entwickelt worden.

Auch unabhängige Juristen seien mit an Bord, um die E-Sportler über Themen wie Markenbildung und rechtlichen Schutz aufzuklären.

WHO Logo

Die WHO ist Partner der Gucci Gaming Academy (Quelle: pixabay.com/Padrinan)

Mit dem besonderen Fokus auf die psychische Gesundheit ihrer angehenden Stars trägt die Gucci Gaming Academy zunehmend besorgniserregenden Entwicklungen in der E-Sport-Welt Rechnung.

Auch die Zusammenarbeit mit großen Namen wie der WHO und den Hardware-Herstellern Dell und Logitech lassen an den Erfolg des breitaufgestellten Projekts der beiden jeweiligen Branchenriesen Gucci und FACEIT glauben. Ob weitere Modefirmen dem Beispiel der Gucci Gaming Academy folgen werden, wird sich zeigen.