Freitag, 11. Oktober 2024

Metaverse: Digitale Welt mit Potenzial für Gaming und Glücksspiel?

virtuelle Gallerie, Avatare Im Metaverse können die User ein "zweites Leben" beginnen. (Bild: flickr.com, Dean Terry)

Der Begriff „Metaverse“ kursiert immer mehr in den Medien. Wie game – Verband der deutschen Games-Branche e.V. diese Woche mitgeteilt hat, seien über 24 Millionen Deutsche laut einer YouGov-Studie dem Metaverse gegenüber aufgeschlossen. Allerdings hätten 6 von zehn Deutschen noch nie etwas davon gehört.

Bereits jeder dritte Deutsche ab dem 16. Lebensjahr könne sich laut game vorstellen, das Metaverse zu nutzen. Allerdings sei die Bereitschaft der Nutzung überaus unterschiedlich.

So hätten 7 % angegeben, das Metaverse auf jeden Fall besuchen zu wollen. 15 % hingegen zögen es vor, etwas mehr darüber zu erfahren und 13 % wollten warten, bis es sich etabliert habe. Überraschend erscheint angesichts der hohen medialen Aufmerksamkeit, dass 60 % noch nie etwas darüber gehört hätten.

Was ist das Metaverse?

Der Hype um das Metaverse begann, nachdem Facebook-CEO Mark Zuckerberg den neuen Namen der Social-Media-Plattform angekündigt hatte. Seitdem füllen Berichte um die die virtuelle Welt die Medien. Doch was können sich interessierte User unter dem Metaverse vorstellen?

Beim Metaverse handelt es sich um die Verbindung zwischen der virtuellen und der realen Welt. Dort können sich die Nutzer ein perfektes Alter Ego erstellen und ein „Second Life“, also ein zweites Leben, führen. Die Nutzer haben die volle Kontrolle darüber, was sie besitzen, wie sie aussehen und was sie tun. Die Möglichkeiten sind grenzenlos.

Das Metaversum sind virtuelle Welten, die miteinander verbunden sind. Jeder Nutzer kann sich aussuchen, in welcher Welt er leben möchte. Er kann dort einer Arbeit nachgehen und in seiner Freizeit seine Interessen pflegen. Er kann diese Welt auch wieder verlassen, wenn er etwas Neues kennenlernen möchte. Dabei spielen sich alle Interaktionen in Echtzeit ab.

User, die dem Metaverse offen gegenüberstünden, seien an zahlreichen Möglichkeiten interessiert, die die virtuelle Welt biete. Dazu gehörten das gemeinsame Spielen, der Besuch virtueller Konzerte und Ausstellungen oder gemeinsames Shoppen.

virtueller Roulette-Tisch, Avatare

Im Metaversum können die User ein Casino besuchen, um dort Roulette und Blackjack zu spielen. (Bild: Decentral Games)

Für Glücksspiel-Fans sollen selbst Besuche eines Casinos oder einer Spielhalle möglich sein. Einige Befragte könnten sich auch die berufliche Nutzung des Metaverse vorstellen, zum Beispiel zur Veranstaltung digitaler Meetings.

Hoher Stellenwert digitaler Räume

Die Pandemie habe gezeigt, dass digitale Räume bereits heute im Leben von Millionen Menschen einen hohen Stellenwert einnähmen, sagte game-Geschäftsführer Felix Falk.

Dies sei nicht allein auf Messenger-Dienste beschränkt, sondern weite sich auf die immersive Interaktion aus:

Daher spielen sowohl Unternehmen als auch Technologien aus der Games-Branche bei den Metaverse-Ideen eine zentrale Rolle. Neben 3D-Engines, Virtual- und Augmented-Reality-Brillen kommen hier auch Netzwerk-Technologien und Konzepte aus dem Game Design zusammen und füllen Schritt für Schritt das für viele Menschen interessiert bis skeptisch beobachtete oder auch noch gänzlich unbekannte Konzept des Metaverse.

Multinationale Konzerne wie Facebook und Microsoft planen bereits milliardenschwere Investitionen. Auch Sportartikelhersteller Nike habe bereits im November letzten Jahres das „Nikeland“ auf seiner Online-Spieleplattform Roblox geschaffen.

Selbst die große Einzelhandelskette Walmart plane dem Wirtschaftsportal Finanzen zufolge, auf den Metaverse-Zug aufzuspringen, um eine eigene digitale Welt zu erschaffen.

Anders als in der Realität ist der Raum in der digitalen Welt unbegrenzt. Es gibt dennoch Menschen, die dieses Land besitzen wollen. Eigens für diesen Zweck wurden Plattformen wie The Sandbox und Decentraland gegründet, die virtuelles Land verkaufen.

Die Preise lassen sich jedoch durchaus mit jenen der realen Welt vergleichen. So verkaufe die US-Amerikanerin Janine Yorio über ihre virtuelle Maklerfirma auf der Plattform The Sandbox Privatinseln für je 300.000 USD. Die Kunden könnten sich auch aussuchen, ob sie neben einem berühmten Musiker oder Schauspieler leben wollten.

Darüber hinaus soll das Metaverse laut Focus mit Marken wie Shaun das Schaf, Schlümpfe, The Walking Dead oder Glücksbärchis kooperieren. Bei Erwerb eines benachbarten virtuellen Grundstücks könnten die Besitzer an exklusiven Events teilhaben.