Samstag, 14. Dezember 2024

Neues GamCare-Toolkit für den Umgang mit verschuldeten Spielsüchtigen

Die britische Spielerschutzorganisation GamCare hat ein Toolkit vorgestellt, das Finanzinstituten, Glücksspielanbietern und Schuldnerberatungen im Umgang mit verschuldeten Spielsüchtigen helfen soll. Wie die Organisation am Dienstag bekanntgegeben hat [Seite auf Englisch], soll den Betroffenen auf diese Weise bessere Unterstützung bei Glücksspiel-bedingten finanziellen Problemen zuteilwerden.

Das Toolkit soll die betreffenden Stellen anleiten, wie sie spielsüchtige Kunden mit Geldproblemen unterstützen können. Dazu enthält das kostenlos zum Download bereitstehende Paket allgemeine sowie auf verschiedene Organisationstypen zugeschnittene Maßgaben zur Identifikation und Intervention im Umgang mit Betroffenen.

Das Paket stellt zudem wichtige Kernbotschaften für die Kommunikation mit Betroffenen bereit sowie ein Selbsthilfe-Toolkit mit Hinweisen auf Hilfsangebote für Spielsüchtige selbst. Weiterhin enthält es Anleitungen zur Schulung von Personal.

Abgerundet werden die Ausführungen durch Erfahrungsberichte von Betroffenen und Unternehmen, Fallstudien und Statistiken.

Zusätzlich zum neuen Toolkit für Organisationen und Betriebe bietet GamCare weitere Unterstützung im Umgang mit von Spielproblemen Betroffenen. Hierzu gehören spezielle Angebote für Eltern, Frauen oder straffällig geworde Spielsüchtige.

Zuletzt hatte das Unternehmen angekündigt, während der britischen Safer Gambling Week im November kostenfreies Online-Training für Unternehmen anbieten zu wollen. Darin sollen Firmen im Umgang mit Problemspielern geschult werden.

Hilfe für verschuldete Spielsüchtige verbessern

Hintergrund der Entwicklung des Toolkits sei der hohe Anteil von Spielsüchtigen mit finanziellen Sorgen. So steckten rund 70 % der Anrufer bei der von GamCare betriebenen Hilfshotline aufgrund ihrer Spielsucht in Geldnöten.

GamCare-CEO Anna Hemmings sei zuversichtlich, dass das Toolkit die Unterstützung für Betroffene verbessern kann:

Menschen, die mit Glücksspiel zu kämpfen haben, zeigen dies auf unterschiedliche Weise, und oft werden Gelegenheiten verpasst, die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen. Sicherzustellen, dass die Mitarbeiter an der Front in der Lage sind, zu helfen und auf angemessene Unterstützung zu verweisen, ist ein großer Schritt zur Verbesserung der Ergebnisse, die diese Kunden erzielen.

Zu diesem Zweck sei das Toolkit in Zusammenarbeit mit Schuldnervereinen, Banken, Glücksspiel-Anbietern und von Spielsucht Betroffenen entwickelt worden. Zu den insgesamt 19 beteiligten Akteuren zählten die HSBC Bank, Playtech sowie der britische Glücksspielverband Betting and Gaming Council.

Das Toolkit sei im Rahmen des im Jahr 2019 von GamCare ins Leben gerufene Programm für Glücksspiel-bedingte finanzielle Probleme entstanden. Es bleibt nun abzuwarten, wie es von den Zielgruppen angenommen und umgesetzt werden wird.