Freitag, 11. Oktober 2024

Nike schließt 4-Jahresvertrag mit chinesischer eSports-Liga

Nationalstadion von Peking bei Abend||James auf Spielfeld|

Der amerikanische Sportartikelhersteller Nike hat am Donnerstag mitgeteilt, einen 4-Jahresvertrag mit der chinesischen League of Legends Pro League (LPL) unterzeichnet zu haben.

Obwohl Nike im letzten Jahr bereits während einer Marketing-Kampagne mit einem eSport-Athleten warb, ist es in der Firmengeschichte der erste formale Sponsoring-Deal mit einem eSports-Unternehmen.

Nike wird damit offizieller Ausstatter der 16 LPL-Liga-Mannschaften. Sie sollen die Oberbekleidung und Schuhe des Modelabels im Rahmen von Wettkämpfen und Showauftritten präsentieren.

Nike betritt Neuland

Durch die Kollaboration tritt der Bekleidungshersteller in die Fußstapfen von Unternehmen wie Adidas und Puma, die teilweise schon jahrelang im eSports-Bereich aktiv sind.

In einem Statement teilte der Konzern mit:

„Wir freuen uns sehr, LPL-Teams und Spieler mit eSports-Uniformen und professioneller Trainingsausrüstung versorgen zu können, damit sie ihr Potenzial weiter ausschöpfen können.“

Nike wagt mit dem Sponsoring einen spannenden Schritt. Das Unternehmen will nämlich nicht nur seine Reichweite bei eSportlern und eSport-Fans erhöhen, sondern tatsächlich eigene Mode für den elektronischen Sport kreieren.

Dafür will Nike seine Expertise aus der Sportwissenschaft in den neuen Bereich übertragen und Trainingskleidung gestalten, die die Performance der Spieler weiter verbessert.

Diese Modeunternehmen sind bereits Sponsoren im eSports-Sektor

 

Das eSport-Genre ist durch sein großes Wachstumspotential für viele Sportausstatter interessant geworden. So begann das Unternehmen Adidas im Jahre 2017 das eSports-Team Vitality zu sponsern. Im Jahre 2018 folgte dann ein Sponsoringvertrag mit dem Fifa Online 4 Team von Olympique Lyonnais und Edward Gaming.

Seit Januar 2019 ist auch Puma in die Sparte vorgedrungen und stattet nun das Team Cloud 9 mit Schuhen, Trikots und Hosen aus.

Zudem werden die Sportartikel, die durch die Kollaboration entstehen, bei den Live-Turnieren der LPL verkauft und könnten dem Konzern gute Umsätze bescheren.

Immerhin sind die eSports-Arenen in China während LPL-Turnieren gut besucht und auch einige der Zuschauer vor dem Computer könnten dazu verleitet werden, etwas aus der Kollektion zu kaufen.

Ganz unwahrscheinlich wäre dies nicht. Allein beim Weltmeisterschafts-Match der Liga schalteten im letzten Herbst 99,6 Millionen Zuschauer in den Stream. Dies sind nur knapp eine Millionen Zuschauer weniger als beim letzten Super Bowl.

Der Weltmeister unter den Sport-Sponsoren

Auch wenn der elektronische Sport für Nike Neuland ist, ist die Marke doch einer der längsten und potentesten Sponsoren im Leistungssport und setzte über die Jahrzehnte immer neue Standards.

James auf Spielfeld

Lebron James hat mit Nike einen der größten Sponsoring-Deals aller Zeiten gemacht. (Quelle: Wikipedia)

Rekordverdächtig war der Vertrag mit NBA-Legende Lebron James (34), der dem Basketballer auf Lebenszeit ein Sponsorengehalt von einer Milliarde US-Dollar (ca. 890 Millionen Euro) garantierte. James wurde damit auf einem Streich zu einem der reichsten Sportler aller Zeiten.

Geradezu bescheiden ist da der Deal, den Nike mit dem Fußball-Star Cristiano Ronaldo (34) machte. Der Portugiese erhält durch seinen Vertrag auf Lebenszeit „nur“ geschätzte 24 Millionen Euro jährlich.

Bei den Sportmannschaften steht der Fußballverein FC Barcelona ganz oben auf der Gehaltsliste von Nike. Der spanische Club erhält von der Firma pro Saison 150 Millionen Euro.

Unter den prominenten deutschen Sportlern, die aktuell Sponsoring-Deals mit Nike haben, sind der Finaltorschütze der WM 2014 Mario Götze (26) und der Bayern-Verteidiger Jerome Boateng (30).