Samstag, 27. Juli 2024

Nutzung von Social-Casino-Apps weltweit stark gestiegen

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Seit Beginn der Coronakrise haben Social-Casino-Apps weltweit einen starken Boom verzeichnet. Im Jahr 2020 hätten die Apps, in denen Nutzer kostenlos Casinospiele spielen und an Turnieren teilnehmen können, insgesamt 5,32 Mrd. Euro generiert. Bis 2026 werde ein Wachstum auf 6,44 Mrd. Euro erwartet. Dies geht aus dem in dieser Woche veröffentlichten Social-Casino-App-Bericht des Marketingunternehmens Liftoff hervor [Seite auf Englisch].

Gemeinsam mit den Datenanalysten von GameRefinery hat der Dienstleister mit Fokus auf mobile Apps im Bericht einen Überblick über das Marktgeschehen gegeben und aktuelle Trends aufgezeigt. Zur Datenerhebung seien 239 Apps analysiert worden, die zusammen 1,1 Milliarden Mal angeklickt und 12 Millionen Mal heruntergeladen worden seien.

Die Analyse habe gezeigt, dass vor allem „ältere“ Apps sich erfolgreich am Markt hielten, während Newcomer kaum eine Chance hätten. Keine der 2020 frisch gelaunchten Social-Casino-Apps habe es in die Top 200 der meistgenutzten Apps aus dieser Kategorie geschafft.

Die Mobile-App-Expertin Saikala Sultanova kommentiert:

In Bezug auf die Auswahl hochqualitativer Inhalte und die Möglichkeit, diese auf hochmodernen Geräten zu nutzen, sind Spieler jetzt schon verwöhnt. Dadurch sind ihre Erwartungen hoch. Die Teams, die an der User-Gewinnung arbeiten, müssen die Nachfrage der Nutzer erfüllen, indem sie qualitativ hochwertige kreative Inhalte entwickeln, die mit einer Storyline einhergehen könnten.

Da Download und Spiel bei Social-Casino-Apps grundsätzlich kostenlos seien, müssten sich die Betreiber andere Wege ausdenken, um Profite zu generieren. Als besonders erfolgreich hätten sich im letzten Jahr Features erwiesen, bei denen Spieler gegen Echtgeldzahlungen Zugang zu Wettbewerben oder bestimmten Spielinhalten erhielten oder virtuelle Gegenstände sammeln könnten.

Vor allem Features, die das Hauptspiel nicht grundlegend beeinflussten und den Spielern ein Gefühl des Fortschreitens verschafften, seien bei Nutzern beliebt und generierten dementsprechend Umsatz.

Andere Demographie als beim Geldspiel

Insgesamt am zahlungsfreudigsten seien Spieler aus den USA, wo die Betreiber im Verhältnis zu ihren Kosten (z.B. Werbung) 26,47 % Profit machten. Mit 21,5 % Profit liege die APAC-Region (Süd- und Ostasien + Ozeanien) auf dem zweiten Platz. Die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) verzeichnete 18,9 % Profit, Mittel- und Lateinamerika 15,81 %.

Der typische Nutzer von Social-Casino-Apps unterscheide sich darüber hinaus stark vom durchschnittlichen Echtgeld-Casino-Spieler. In Social-Casinos liege der Altersdurchschnitt deutlich höher. Zirka die Hälfte aller Nutzer seien älter als 45 Jahre.

Das Geschlechterverhältnis sei zudem ausgewogen, während Online-Casinos und Sportwetten-Apps vorwiegend von tendenziell jüngeren Männern genutzt würden.

Eine für den Bericht durchgeführte Umfrage unter 7.000 Social-Casino-Nutzern aus englischsprachigen Ländern habe verschiedene Motivationen für das Spielen von Gratis-Casinospielen aufgezeigt. Besonders gefalle Spielern:

  • Gemeinsames Spielen mit Freunden sowie kompetitives Spiel gegen andere Nutzer
  • Die Chance, Fähigkeiten zu verbessern, Strategien zu entwickeln und virtuelle Meilensteine zu erreichen
  • Die virtuelle Spielumgebung individuell gestalten zu können.
  • Aufregung und Spannung zu erleben

Trotz der merklichen Unterschiede zwischen Social-Casinos und Echtgeld-Casinos stünden die beiden Märkte in unmittelbarer Konkurrenz zueinander, heißt es darüber hinaus im Bericht.

Die Rückkehr des landbasierten Glücksspiels post-Lockdown und die Legalisierung von Online-Casinos in immer mehr Ländern könnte also in die Entwicklung der Social-Casinos einfließen. Nichtsdestoweniger werde weiterhin mit einem Umsatzanstieg gerechnet.