Donnerstag, 28. März 2024

Fußball-Bundesliga zu Ostern: DFL setzt auf Ausweitung des Hygiene-Konzepts

Leere Raenge im Fussballstadion

Nachdem die Bundesregierung die am Montag vereinbarte „erweiterte Ruhezeit zu Ostern“ am heutigen Mittag zurückgenommen hat, bleibt weiter offen, welche Regeln für den Profisport über das Osterwochenende gelten sollen. Während Stimmen aus der Politik Spielabsagen bislang nicht ausschließen wollten, sah die DFL eigenen Angaben zufolge hierzu keinen Anlass. Stattdessen erklärte der Verband gestern, sein medizinisch-hygienisches Konzept zu erweitern.

Schnelltest und Quarantäne-Trainingslager

Ab dem 1. April soll das bereits mehrfach überarbeitete Hygienekonzept der DFL eine weitere Anpassung erfahren. Dies kündigte der Fußballverband auf seiner Webseite an.

Ziel sei es, „den Infektionsschutz im Interesse aller Beteiligten noch zu erhöhen, das frühzeitige Erkennen von Infektionen weiter zu verbessern und die Durchführung des Spielbetriebs zusätzlich abzusichern“.

Konkret bedeute dies verpflichtende Antigen-Schnelltests für Spieler, Trainer und Betreuer zu Beginn jedes Spiel- bzw. Reisetags, insofern die errechnete Pandemieaktivität 34 Neu-Infektionen pro 100.000 Einwohner pro Woche überschreite. Erst nach negativem Testergebnis seien weitere Kontakte gestattet.

Am Ostersonntag, dem 4. April, sollte das Berliner Bundesliga Derby Union gegen Hertha BSC im Rahmen eines Modell-Projekts erstmals wieder vor Zuschauern stattfinden. Mithilfe von Schnelltests und unter strengen Hygienebestimmungen könne die Sitzplatztribüne voraussichtlich wieder für „eine sehr niedrige vierstellige Zahl“ an Zuschauern geöffnet werden sollen, so ein Union-Sprecher in der vergangenen Woche. In Anbetracht der aktuellen Situation schloss der Berliner Senat ein Spiel vor Zuschauern am Dienstag jedoch aus.

Zudem ziehe das DFL-Präsidium die Einrichtung obligatorischer „Quarantäne-Trainingslager“ für alle Vereine in Betracht. Diese könnten über eine Dauer von fünf bis vierzehn Tage angeordnet werden. Bereits geltende Vorgaben blieben von den Anpassungen unberührt.

Uneindeutige Signale aus der Politik

Der Zeitpunkt der Ankündigung der DFL scheint nicht zufällig gewählt. So herrscht seit Montag Unklarheit darüber, inwieweit die Partien der Profi-Ligen an den Ostertagen wie geplant stattfinden dürfen. Während zunächst vorgesehen war, das öffentliche Leben für fünf Tage nahezu vollständig herunterzufahren, sah die DFL dem Magazin Kicker zufolge keine Änderungen des Spielplans vor:

Die Begegnungen des 27. Spieltags der Bundesliga und 2. Bundesliga sind nach wie vor angesetzt. (…) Der DFL liegen derzeit keine Informationen oder sachlichen Gründe vor, die dem entgegenstehen.

Ob die jüngste Rücknahme der „Ruhetage“ nun bedeutet, dass die Partien definitiv ausgetragen werden, ist bislang unbeantwortet. So hatte Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) gestern auf Anfrage erklärt, dass die Frage, ob Spiele stattfinden könnten, weiter zwischen Politik und Fußball erörtert werde. Eine Entscheidung könne nur bundeseinheitlich gefällt werden. Spiele vor Publikum seien jedoch ausgeschlossen.

Die schwarz-rote Landesregierung von Niedersachsen hatte verlauten lassen, davon auszugehen, dass am „Osterwochenende kein Profisport stattfinden“ werde. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wiederum hatte weder eine Absage der Partien noch eine Freigabe vor bis zu 1.000 Zuschauern ausgeschlossen.