Freitag, 06. Dezember 2024

Philippinen: Drastische Steuererhöhung für Online-Casinos

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Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat das Konjunkturpaket „Bayanihan 2“ unterzeichnet, mit dem die Steuereinnahmen von Offshore-Glücksspielunternehmen (POGOs) mehr als verdoppelt werden sollen. Dies hat am Montag das philippinische Wirtschaftsmagazin Business Mirror [Seite auf Englisch] berichtet.

Zu den Unternehmen, die nun tiefer in die Geldbörse greifen müssen, gehören alle Offshore-Gaming-Lizenznehmer, also Glücksspielanbieter, Partnerunternehmen, Dienstleister und Zulieferer. Die zusätzlichen Steuereinnahmen sollen generiert werden, indem anstelle der Einnahmen eines Unternehmens fortan der Umsatz mit 5 % besteuert werde.

Um sicherzustellen, dass die Glücksspielanbieter keine Vorteile durch Kursschwankungen nutzen könnten, soll die Abgabe in Philippinischen Pesos zum aktuellen Wechselkurs beim Zeitpunkt der Zahlung geleistet werden.

Im letzten Jahr führten die POGOs Steuerabgaben von 7 Mrd. Philippinischen Pesos (121 Mio. Euro) ab. Die als Bayanihan 2 bekannte gesetzliche Verfügung soll für das Jahr 2020 Einnahmen in Höhe von 17,5 Mrd. Philippinischen Pesos (303,5 Mio. Euro) gewährleisten.

Wirtschaftliche Sanierung durch das Glücksspiel

Die zusätzlichen Steuereinnahmen sollen dazu beitragen, die durch die COVID-19-Pandemie angeschlagene Wirtschaft wieder zu sanieren. Franklin Drilon, Vorsitzender der Minorität des Repräsentantenhauses, sagte in einem Interview mit dem lokalen Radiosender DWIZ:

Alle Einnahmen aus POGO werden zur Finanzierung der verschiedenen Arten von Unterstützung verwendet, die im Bayanihan 2 für alle von der Pandemie betroffenen Sektoren vorgesehen sind.

Der Vorsitzende des Finanzausschusses des Senats, Juan Edgardo Angara, kommentierte, Bayanihan 2 gewährleiste dringend benötigte Unterstützung im Gesundheitssektor, der in diesem Kampf gegen COVID-19 an vorderster Front stehe.

Es würden weiterhin Sektoren unterstützt, die aufgrund mangelnder Wirtschaftstätigkeit vor dem Ruin stünden. Dazu zählten vor allem die Tourismusbranche sowie Kleinst- und mittelständische Unternehmen.

Steht eine Abwanderung der Glücksspiel-Anbieter bevor?

Die steigenden Kosten für POGO-Betreiber auf den Philippinen dürften für einige Unternehmen Anlass sein, die Rentabilität ihres Geschäfts auf den Philippinen zu überdenken.

Einige haben nach den Zahlungsaufforderungen des Bureau of Internal Revenue, der philippinischen Finanzbehörde, ihre Geschäftstätigkeit bereits aufgegeben. Die offizielle POGO-Liste, die Anfang dieses Monats von der Philippine Amusement and Gaming Corporation (PAGCOR) veröffentlicht wurde, enthielt nur 55 Lizenznehmer, verglichen mit 58 im Juli.

Die Glücksspielunternehmen Cosmic Ace Holdings Ltd., Defun Global Investments Ltd. und Ximax Holdings haben sich bereits vom Markt zurückgezogen und ihre POGO-Lizenzen abgegeben. Die neue Steuerforderung könnte möglicherweise dazu führen, dass weitere POGOs ihre philippinische Präsenz überdenken.