Dienstag, 23. April 2024

Bringt Poker Profi Daniel Negreanu eigene Poker Series raus?

Daniel Negreanu|Spielkarten Ass König

Der kanadische Poker Pro Daniel Negreanu (45) und ehemalige PokerStars Botschafter scheint eine eigene Turnierserie ins Leben rufen zu wollen. Erste Vorschläge dazu hat „RealKidPoker“ gestern auf Twitter veröffentlicht. Diese stießen durchaus auf das Interesse der Poker Community.

Daniel Negreanu [Seite auf Englisch] ist einer der beliebtesten und bekanntesten Pokerspieler und könnte zahlreiche Fans für seine Idee begeistern. Obwohl es sich um erste Planungen handelt, scheint das Interesse vieler Spieler bereits geweckt. Die Buy-ins für die Teilnahme sollen zwischen 1.500 und 10.000 US-Dollar liegen und das Schedule viel Abwechslung für Pokerfans bieten.

Pokerturniere gibt es bereits in zahlreichen Formen bezüglich der Varianten, der Höhe des Buy-ins und der Strukturen. Negreanus erster Entwurf einer neuen Turnierserie, die 14 verschiedene Events vorsieht, weist allerdings einige Besonderheiten auf.

Poker Turnierserie ohne Rebuys und Late Registration

Fast alle Poker Veranstaltungen haben heutzutage gemeinsam, dass die Möglichkeit besteht, sich erneut in ein Turnier einzukaufen, nachdem man ausgeschieden ist. Auch können sich die Spieler bis zu einer bestimmten Blindstufe erst später für die Teilnahme am Turnier entscheiden.

Das soll es bei Negreanus Turnierserie nicht geben. Bei den Turnieren, die dem Poker Pro vorschweben, soll es sich ausschließlich um Freezeouts handeln. Das bedeutet, dass die Spieler sich nicht erneut einkaufen können.

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Freizeitspieler hätten bessere Chancen auf die Geldränge in Negreanus Turnieren. (Bild: pixabay.com)

Dies könnte vor allem den Gelegenheitsspielern zugutekommen, die nicht über die Bankroll verfügen, mehrmals in dasselbe Turnier zu investieren.

Professionelle Spieler nehmen diese Option häufig in Anspruch, womit ihre Chance sich erhöht, die Geldränge zu erreichen.

Sollte Negreanu seine Pläne in die Tat umsetzen, könnte sich dies direkt auf das Teilnehmerfeld auswirken. Das bedeutet, Freizeitspieler hätten eine bessere Chance, bis auf die vorderen Plätze zu gelangen.

Negreanu sagt, er wolle die „Old School“ Pokerturniere wieder populär machen. Dazu gehöre unter anderem, dass die Spieler pünktlich zu Beginn eines Turniers erscheinen. Aus diesem Grunde wolle er auch keine „Late Registration“ in den Turnieren.

Nur ein Event pro Tag und garantierter Preispool

Negreanus Poker Schedule sieht weiterhin vor, dass nur ein Event pro Tag stattfinden soll. Der Vorteil darin liegt in einer weitaus einfacheren Planung für die Spieler. Häufig überschneiden sich die Termine der einzelnen Events bei Turnierserien. Dieser Konflikt fiele damit weg.

Garantien für alle Veranstaltungen scheinen ebenfalls eine gute Option für viele Spieler. Die Teilnehmer wissen so von Beginn an, wie viel Geld sie gewinnen können.

Allerdings handelt es sich aktuell nur um einen Post auf Twitter. Viele Details dazu gibt es daher noch nicht. Der erste Entwurf dürfte aber für zahlreiche Spieler nicht uninteressant sein:

Neben Texas Hold´em NL sind im Schedule auch H.O.R.S.E., 8-Game, Omaha/Stud, Texas Hold´em NL im Short Deck Format sowie Dealers Choice aufgeführt.

Reaktionen der Poker Community

Die Community reagierte mit Interesse auf Negreanus Idee einer neuen Turnierserie. Vor allem die Idee, dass es keine Re-Entries geben soll, stößt auf Zustimmung.

Poker Pro Joey Ingram twitterte:

„Insgesamt denke ich, dass es eine großartige Idee ist, wenn du das Gesicht davon sein wirst. Leute, die normalerweise keine Turnierserien spielen, werden deine Serie unterstützen.“

Allerdings gibt es auch einige kritische Stimmen, die sich auf die Höhe der Buy-ins beziehen. So kommentierte James George, ein Gelegenheitsspieler aus Kalifornien:

„Das sind großartige Turniere für Profis. Aber Amateure haben nicht das Geld dafür. Erstelle doch einen weiteren 14-Tage-Plan mit niedrigeren Buy-ins, der parallel läuft.“

Remko Rinkema, Senior Editor von Poker Central, kommentierte, dass es sich zwar gut anhöre, aber dass der Markt für diese Formate außerhalb der WSOP überschätzt werde. Auch bei den Aussie Millions, der PCA oder anderen kleineren Turnierserien seien nie gute Ergebnisse erzielt worden.

Negreanu antwortete, dass dies darauf ankomme, wie man Erfolg definiere. Diese Events würden sicher niemals Tausende von Spielern anziehen, aber möglicherweise 100-200, was ideal sei.

Ob Negreanu seine Pläne auch in die Tat umsetzen wird, darüber kann nur spekuliert werden. Aber als ehemaliger Botschafter von PokerStars und als professioneller Spieler verfügt er durchaus über das notwendige Know-how.