Freitag, 29. März 2024

Neue Studie: Sportwetten in Österreich gewinnen an Popularität

Ein Spieler auf einem Fußballplatz

Die Sportwettenindustrie wird in Österreich zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor. Wie das Nachrichtenportal Kurier.at am Donnerstag berichtet hat, lege dies eine gemeinsame Studie nahe, die von der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsforschung und dem Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik Linz unter Mitwirkung des market-Instituts veröffentlicht worden sei.

Der Untersuchung zufolge trage die Sportwettenbranche mehr als 380 Millionen Euro jährlich zum Bruttosozialprodukt Österreichs bei. Zu den öffentlichen Haushalten leiste die Industrie Steuern und Sozialversicherungsbeiträge von über 160 Millionen Euro pro Jahr. Insgesamt sicherten die Sportwettenanbieter mit ihren Angeboten 3.164 Arbeitsplätze in diversen Wirtschaftszweigen des Landes.

Die Oberösterreichischen Nachrichten haben am Donnerstag gemeldet, dass derzeit 35 Sportwettenanbieter in Österreich in zwei Verbänden aktiv seien. Zum beliebtesten Glücksspiel der Österreicher sind die Sportwetten aber noch nicht avanciert. Weitaus verbreiteter sind Lotterie-Angebote. In den mehr als 5.100 Lotto-Annahmestellen des Landes wurden im Jahre 2019 insgesamt 672 Millionen Euro umgesetzt.

Branche steht vor Herausforderungen

Trotz der positiven Wachstumszahlen stehe die Branche aktuell vor großen Herausforderungen. Der Corona-Lockdown habe den Sektor hart getroffen, sagte Jürgen Irsigler, Präsident des Österreichischen Sportwettenverbands, laut Kurier bei einer gestrigen Pressekonferenz. Noch immer habe sich die Industrie nicht vollständig von den Auswirkungen der Pandemie erholt:

„Heute sind wir bei 80 Prozent des Niveaus vor Covid-19“.

Derzeit wetteten in Österreich 3 % der Bevölkerung auf Sportereignisse und setzten dabei pro Wette durschnittlich 22 Euro ein, so der Bericht. Interessiert an den Sportwetten seien vor allem junge Männer.

Unabhängig vom steigenden Interesse sei das Image der Sportwetten in Österreich aber noch immer korrekturbedürftig, habe David Pfarrhofer vom market-Institut bei einem gestrigen Pressegespräch in Linz hervorgehoben.

Irsigler habe dazu ausgeführt, dass die Begriffe „Sportwetten“ und „Glücksspiel“ noch immer mit Begriffen wie „Illegalität“ vermischt würden.

Sportwettenbetreiber seien bei Skandalen meist die Betroffenen, habe Claus Retschitzegger, Präsident der Österreichischen Vereinigung für Wetten und Glücksspiel, beigefügt. Er befürworte eine harmonische Regulierung vor allem bei Online-Sportwetten. Bislang seien die Online-Angebote in fünf der neun österreichischen Bundesländer reguliert.