Freitag, 06. Dezember 2024

RTL feuert Twitch-Glücksspiel-Streamer Knossi

Jens "Knossi" Knossalla

Bereits nach der ersten Staffel will RTL die Late-Night-Show „Täglich frisch geröstet“ mit Jens „Knossi“ Knossalla, der durch seine Glücksspiel-Streams auf Twitch und YouTube bekannt geworden ist, nach 40 Folgen einstellen. Dies gab der Sender letzte Woche bekannt.

Die letzte Ausgabe der Show soll am 18. Mai ausgestrahlt werden. Grund dafür sollen Medienberichten zufolge die schlechten Zuschauerquoten sein. Nur rund 500.000 Zuschauer sollen sich die Sendung vom 27. April angeschaut haben. Im Vergleich dazu verfolgten einige Stunden vorher noch 3,4 Millionen Zuschauer die News-Sendung RTL Aktuell.

Dennoch bescheinigte RTL dem 34-jährigen Internet-Star, einen guten Job gemacht zu haben. Aber nun wolle sich der Sender auf neue Show-Ideen konzentrieren. So heißt es in dem Statement von RTL:

“Täglich frisch geröstet“ ist ein TVNOW Original, das wir zusätzlich ins lineare Programm geholt haben. Grundsätzlich probieren wir auf TVNOW gerade sehr viel aus, unsere erste Late-Night-Show eingeschlossen. Geplant war vorerst eine Staffel – und dabei wird es auch bleiben. Jetzt stürzen wir uns voller Tatendrang auf neue Projekte. Allen Beteiligten und insbesondere Jens „Knossi“ Knossalla danken wir von Herzen – er hat einen super Job gemacht!

Ein Traum zerplatzt

Mit seinem Einstieg als Moderator habe er sich einen Kindheitstraum erfüllt, sagte Knossala noch Anfang des Jahres. Doch nach einem erfolgsversprechenden Anfang gingen die Einschaltquoten kontinuierlich nach unten. Zunächst soll RTL versucht haben, die Sendung zu retten, indem sie auf einen anderen Sendeplatz verlegt wurde. Trotzdem fielen die Quoten um weitere 50 %.

Bereits Anfang März schien sich das Ende abzuzeichnen, da auch die Community mit negativem Feedback auf die Sendung reagierte. So hätten ihm seine Fans vorgeworfen, sich zu verstellen. Er sei im Vergleich zu seinen Streams nicht mehr wiederzuerkennen.

Misserfolg für Förderer Stefan Raab

Nicht nur Knossi muss seinen Hut nehmen. Auch der Produzent der Sendung, Stefan Raab, fiel den schlechten Quoten zum Opfer. Er muss sich nun ebenfalls nach einer neuen Aufgabe umsehen.

Knossi erntet negatives Feedback als Werbegesicht von Kaufland

Auch als Werbegesicht von Kaufland konnte Knossi nicht die erhofften Erfolge verbuchen. So wurde in den sozialen Netzwerken heftig kritisiert, dass er seine Reichweite dem Streamen von Glücksspiel verdanke. Durch seine Streams habe er Minderjährige zum Spielen verleitet.

Doch auch das neuste Werbevideo mit Knossi, dem „König von Kaufland“, sorgte für Fassungslosigkeit bei den Kunden. In dem Spot wird das alkoholhaltige Getränk „ALGE“ beworben. Bereits der Umstand, dass junges Publikum angesprochen werde, sei fragwürdig, so die Kritiker.

Der ALGE-Werbespot sorgt für Kritik:

Aber noch ein weiterer Fehler der Werbetreibenden sorgte für zahlreiche Kommentare. So tragen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Spot einen Mundschutz, nur Knossi nicht. So schreibt ein User auf der Facebook-Seite von Kaufland:

Warum darf der ohne Maske rein, ohne dass er vom Sicherheitspersonal zu Boden gerungen wird?

Zwar reagierte das Social-Media-Team von Kaufland prompt und erklärte, dass der Dreh nach Ladenschluss stattgefunden habe und alle Beteiligten vorher getestet worden seien, dennoch bleibe „ein Geschmäckle“, schreibt eine Userin.