Dienstag, 03. Dezember 2024

Spanische Glücksspiel-Anbieter fordern Mitarbeit an Rekonstruktion nach Covid-19

Gran Via

Anfang des Monats wurde in Spanien die Kommission zum sozialen und wirtschaftlichen Wiederaufbau nach Covid-19 gegründet. Nun haben Glücksspielanbieter, die sich für nachhaltiges Glücksspiel engagieren, ihre Vorschläge zur künftigen Gestaltung des Sektors unterbreitet.

Weniger als zehn Tage in Funktion, erreichen die spanische Kommission zum Wiederaufbau, die Comisión para la Reconstrucción Social y Económica del Congreso, bereits zahlreiche Vorschläge vonseiten der Bürgerorganisationen und Wirtschaftsverbände. Auch der Glücksspielsektor sei, angetrieben von starken Einschnitten während der Coronakrise, an einem wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes interessiert. Dies hat das Branchenportal AZARplus gestern berichtet.

„Verhältnismäßige Lösungen“ und konkrete Maßnahmen

Daher haben Glücksspielanbieter, die gemeinsam in dem Projekt „Plataforma para el juego sostenible“ (dt.: Plattform für nachhaltiges Glücksspiel) zusammenarbeiten, der Kommission aktuelle Informationen und Vorschläge zur Verfügung gestellt.

Die Plattform für nachhaltiges Glücksspiel wurde im September 2019 initiiert. Im Oktober desselben Jahres konnte das Projekt, das sich der nachhaltigen und verantwortungsvollen Gestaltung des Glücksspielsektors widmet, bereits zahlreiche Mitglieder, darunter Aristocrat, Novomatic und Merkur Dosniha, zählen. Ihre Aufgabe sei es unter anderem, den Zugang Minderjähriger zum Glücksspiel zu verhindern, übermäßige Glücksspielwerbung zu beschränken und die Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden zu optimieren.

Ziel sei es, sich nicht nur an der Ankurblung der Wirtschaft zu beteiligen, sondern auch mit „bestimmten Behauptungen“ über den Sektor aufzuräumen, die die Coronakrise ausgelöst habe. Daher wolle man unterstreichen, dass im Glücksspielsektor insgesamt rund 148.000 Menschen beschäftigt seien und die Branche Steuern in Höhe von insgesamt rund 1,9 Mrd. Euro in die Haushaltskasse des Landes zahle.

Die „Plataforma para el juego sostenible” erklärt in ihrem der Kommission unterbreiteten und vom Branchenportal AZARplus veröffentlichten Dokument [Seite auf Spanisch]:

Nur durch eine gewichtete Analyse der Daten können wir eine adäquate Diagnose und verhältnismäßige und effektive Lösungen anbieten, daher schlagen wir eine Reihe konkreter Maßnahmen vor.

Zu diesen gehöre unter anderem die Regulierung der Glücksspielwerbung, Zugangskontrollen zu Glücksspieleinrichtungen und ein Zusammenschluss der Selbstausschlussregister auf nationaler Ebene.

Mehr als auf die Darstellung konkreter Maßnahmen legen die Glücksspiel-Anbieter in ihrem Dokument jedoch den Fokus auf die Wirtschaftskraft der Branche. Diese Darstellung folgt nur wenige Tage, nachdem die Regierung zwar das vorübergehende Werbeverbot für das Online-Glücksspiel aufgehoben, allerdings erneut bestätigt hat, an dauerhaften Beschränkungen zu arbeiten.

Angesichts der aufgrund der Coronakrise stark angeschlagenen Wirtschaft bleibt abzuwarten, ob es der derzeitigen Regierung und dem zuständigen Verbraucherschutzminister Alberto Garzón tatsächlich gelingen wird, dauerhaft schärfere Restriktionen für den Glücksspielsektor durchzusetzen.