Freitag, 29. März 2024

Spanischer Verband für private Glücksspiel-Anbieter stimmt Werbebeschränkungen zu

spanische Lotterie

Der Branchenverband für private Glücksspielanbieter in Spanien, CeJuego, hat das gestrige Treffen mit dem spanischen Minister für Verbraucherschutz, Alberto Garzón, als positiv bewertet. Der Verband erklärte sich mit der Beschränkung der Glücksspielwerbung einverstanden und betonte, dass diese sowohl für den privaten Sektor als auch für die staatlichen Anbieter gelten müssten.

Per Dekret zu regulierende Glücksspielwerbung

Wie Garzón bereits vor dem Treffen verlauten ließ, sollen Beschränkungen der Glücksspielwerbung in einem Dekret festgehalten werden, das gemeinsam mit Verbraucherschützern und Vertretern des Glücksspielsektors erarbeitet werden soll.

Cejuego betonte am Donnerstag, der Verband teile mit dem Minister für Verbraucherschutz das Bedürfnis, die Werbung für das Online Glücksspiel auf bestimmte Uhrzeiten zu beschränken – und zwar auf Sendezeiten des Erwachsenenfernsehens und bestimmter Sportevents.

Zudem wolle man künftig darauf verzichten, Boni oder Wettquoten anzukündigen und sich auf informative Spots beschränken. Der Branchenverband wies jedoch auch darauf hin, dass das Dekret sowohl für den privaten Sektor als auch für die staatliche Lotterie gelten solle.

In Spanien kritisieren Vertreter der Glücksspielbranche immer wieder, dass der private Sektor gegenüber den staatlichen Anbietern, den Loterías y Apuestas del Estado (SELAE) sowie der Organización Nacional de Ciegos de España (ONCE), benachteiligt werde.

Der in der Gemeinschaft Valencia in dieser Woche beschlossene Mindestabstand von 850 Metern [Seite auf Spanisch] zwischen Schulen und Wettbüros sowie Bars mit Spielautomaten sei laut Kritikern ein Beispiel für ein verschleiertes Verbot privater Anbieter.

Branchenverband fordert zur Verhältnismäßigkeit auf

Während der Geschäftsführer von Cejuego, Alejandro Landaluce, betonte, dass der Verband seit Jahren eine gesetzliche Regelung der Glücksspielwerbung fordere, zeigte er sich mit dem Plan, die Öffnungszeiten von Wettbüros auf nach 22:00 Uhr zu beschränken, nicht einverstanden.

Die zu treffenden Spielerschutzmaßnahmen, so Landaluce, sollten verhältnismäßig sein. Schließlich generiere der Glücksspielsektor mehr als 85.000 Arbeitsstellen. Wettbüros zu verbieten, vor 22:00 Uhr zu öffnen, sei eine Einschränkung der unternehmerischen Freiheit.

Landaluce erklärte:

„Für Minderjährige ist der Alkohol verboten. Was machen wir mit den Bars? Werden sie auch erst ab 10 Uhr abends öffnen? Minderjährige dürfen keinen Alkohol kaufen. Wo wird Alkohol verkauft? In den Supermärkten. Was machen wir, Supermärkte verbieten?“

Neben Cejuego hat sich auch der Branchenverband für das Online Glücksspiel, Jdigital, zu Wort gemeldet und sich für eine gerechte und verhältnismäßige Regulierung der Glücksspielwerbung ausgesprochen.