Samstag, 14. Dezember 2024

SPD nimmt Gemein­nützigkeit von E-Sport ins Wahlprogramm auf

Olaf Scholz

Die SPD hat am gestrigen Montag ihren Entwurf des Wahlprogramms für die Bundestagswahl 2021 vorgestellt. Darin erklärt sie, die Entwicklung von Games und E-Sport in Deutschland weiter unterstützen zu wollen. E-Sport solle gemeinnützig werden.

Digitalisierung im Fokus des SPD-Wahlprogramms

In einer Online-Pressekonferenz präsentierten die SPD-Parteivorsitzenden Saskia Esken, Norbert Walter-Borjans und Kanzlerkandidat Olaf Scholz das sogenannte „Zukunftsprogramm“ der Partei. Mit ganz oben auf ihrer Agenda stehe neben sozialer Gerechtigkeit die Gestaltung des digitalen Wandels.

Ein Teil der „Zukunftsmission“ der SPD sei, dass Deutschland bis zum Jahr 2030 über eine „digitale Infrastruktur auf Weltniveau“ verfüge. Allen Haushalten und Unternehmen solle ein schneller und sicherer Internetzugang gewährt werden. Ziel sei es, alle Schulen „erstklassig“ auszustatten und sicherzustellen, dass alle Schüler über digitale Endgeräte verfügten.

Neben dem Zugang zu digitalen Angeboten wolle die SPD allen Bürgern und Bürgerinnen den Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen. Hierzu gehöre auch, Computerspiele und E-Sport zu fördern:

Games sind Kulturgut, Innovationsmotor und Wirtschaftsfaktor. Die Potentiale von Games in der digitalen Bildung aber auch von eSports in Vereinen und Schulen werden jedoch noch unzureichend genutzt. Die Förderung von Computerspielen wollen wir darum dauerhaft verankern. Wir werden die Entwicklung von eSports in Deutschland weiter unterstützen, beispielsweise dadurch, dass er gemeinnützig wird.

Alte Versprechen neu aufgelegt?

Neu ist das Versprechen, den E-Sport zu fördern, allerdings nicht. Bereits im Koalitionsvertrag von 2018 ist es verankert.

Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD hatten die Regierungsparteien erklärt, die wachsende Bedeutung der E-Sport-Landschaft in Deutschland anzuerkennen. E-Sport schule wichtige Fähigkeiten, die Training und Sportstrukturen erforderten. Dementsprechend, so das Versprechen, solle E-Sport als „eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht“ anerkannt werden.

Wie die Beantwortung einer Anfrage der Bundestagsabgeordneten Monika Lazar (BÜNDNIS 90/Die Grünen) kürzlich zeigte, sei die im Koalitionsvertrag versprochene Förderung des E-Sports in dieser Legislaturperiode jedoch nicht mehr vorgesehen.

Ob sich dies, wie im Entwurf des Wahlprogramms vorgesehen, mit einem neuen Bundestag ändern könnte, ist unklar. Zu konkreten Schritten diesbezüglich hat sich die SPD noch nicht geäußert. Damit bleibt bislang auch unklar, ob die Entwicklung von Games aus Deutschland auch nach dem Jahr 2026 weiter subventioniert werde.

Das gestern vorgestellte Wahlprogramm soll am 9. Mai auf dem Parteitag der SPD beschlossen werden.