Dienstag, 23. April 2024

StarGames und SuperGaminator schließen ihre Online Casinos

stargames |Merkur Slots gauselmann

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StarGames verabschiedet sich vom Echtgeld-Spiel (Bild: stargames.de)

Ende letzten Jahres machten StarGames und SuperGaminator die Ankündigung, künftig keine Echtgeld-Games für den deutschen Markt mehr anzubieten. Jetzt hat unsere Redaktion erfahren, dass beide Online Casinos schließen werden. Dies trifft die deutsche Online-Spielszene hart.

Novoline steigt aus dem deutschen Markt aus

Einer der Gründe ist der jüngst angekündigte Rückzug der Novoline-Spiele vom deutschen Markt. Dieser wurde erst Ende Dezember angekündigt und beinhaltet die Entfernung sämtlicher Novoline Slots und Tischspiele aus Online Casinos, auf die Spieler mit deutschem Wohnort zugreifen können. Hiervon ist StarGames besonders betroffen, da die Online Spielothek fast ausschließlich Spiele von Novoline im Programm hat.

Die beliebtesten Novoline Online Spiele
Book of Ra
Book of Ra Deluxe
Sizzling Hot Deluxe
Dolphin’s Pearl Deluxe
Lucky Lady’s Charm Deluxe
Lord of the Ocean
Always Hot
Columbus Deluxe
American Poker II
Faust

Natürlich wird der Rückzug Novolines auch Auswirkungen auf andere Online Casinos am Markt haben, schließlich gehören äußerst beliebte Automatenspiele wie zum Beispiel Book of Ra oder Sizzling Hot zum Angebot der bekannten Herstellers. Da die ab nun nicht mehr im Echtgeld-Spiel online verfügbar sein werden, müssen sich die Online-Spielotheken Alternativen ausdenken.

Merkur machte den Anfang

Merkur Slots gauselmann

Merkur-Spielautomaten (Bild: gauselmann.de)

Novolines Rückzug ist nicht die erste Erschütterung zum Ausklang des Jahres 2017, die die hiesigen Online Casinos schwer trifft. Bereits Anfang Dezember traf der angekündigte Abschied der Merkur Spielautomaten aus dem Hause Gauselmann die Branche hart und relativ unvorbereitet.

Damals war die Veröffentlichung der Paradise Papers samt der daraus ersichtlichen Verstrickung von Firmen der Merkur-Gruppe in die Steueraffäre der Grund für den Rückzug. Kurzfristig und ohne die Gewährung längerer Übergangsfristen wurden damals die in Deutschland operierenden Lizenznehmer der Online Spielautomaten von Merkur aufgefordert, diese in ihren Online Casinos in Deutschland nicht mehr anzubieten. Die Merkur-Gruppe drohte den Lizenznehmern bei Nichtbefolgung ernste Konsequenzen an:

„Sofern Kunden (…) dieser Aufforderung nicht nachkommen, erfolgt hinsichtlich des Lizenzgebietes der Bundesrepublik Deutschland die Kündigung des jeweiligen Lizenzvertrages und – sofern rechtlich und technisch möglich – auch die Abschaltung des Spielangebots.“

Eines der ersten Opfer von Merkurs Strategiewechsel war das Online Casino Stake 7. Es löschte daraufhin seine deutsche Domain und nahm zudem die Online Slots des beliebten Herstellers aus dem Programm. Auch SuperGaminator reagierte rasch auf die Einschränkungen und wird sein Online Casino schließen.

Die beliebtesten Merkur Online Spiele
Eye of Horus
Alles Spitze (King of Luck)
Double Triple Chance
Joker’s Cap (Jolly’s Cap)
Fruitinator
Gladiators
Ghost Slider
Blazing Star
Magic Mirror Deluxe 2
Lucky Pharaoh

Profitieren dürften von den jüngsten Geschehnissen andere etablierte Entwickler wie Microgaming oder NetEnt, deren hochwertigen Spiele nun noch wichtiger für die Online Casino-Anbieter auf dem deutschen Markt werden. Auf StarGames wird dies nicht zutreffen, denn das Unternehmen hat sich bewusst gegen einen Umstieg auf die Games dieser Firmen entschieden. Stattdessen verabschiedet sich es lieber vollkommen vom Markt.

Es bleibt abzuwarten, wie andere Online Casinos und Spieleanbieter auf die weiterhin schwammige rechtliche Grauzone der Glückspiel-Gesetzgebung in Deutschland reagieren. Nicht ausgeschlossen, dass sich im Jahr 2018 weitere Teilnehmer von diesem äußerst lukrativen Markt verabschieden werden.

Ungeklärte rechtliche Situation in Deutschland

Bisher haben sich Regierung und Gesetzgebung nicht auf eine Neuregulierung des Online-Glücksspiels in Deutschland einigen können. Doch inzwischen wächst  der Druck auf alle Beteiligten, eine umfassende Regelung für das Glücksspiel zu verabschieden. Kein Wunder angesichts der über 90 Milliarden Euro, die in Deutschland jedes Jahr mit Glücksspielen umgesetzt werden. Auch deshalb kommt es zu lauter werdenden Rufen nach einer Eindämmung der vielen unkontrollierten Bereiche innerhalb der Branche.

Dabei geht der Riss der Uneinigkeit quer durch die Bundesrepublik. Während einige Bundesländer auf einer Fortführung der Gesetzgebung der vergangenen Jahre beharren, scheren andere Länder aus dieser Koalition aus. So stimmen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hessen dem neuen Glücksspielstaatsvertrag nicht zu. Ihnen gehen die Regelungen nicht weit genug, denn Spielarten wie Online Casinos, Pokern oder auch die immer populärerer werdende E-Sports-Branche werden dort gar nicht thematisiert. Solange hier keine Einigung erzielt wird, bleiben die für 2018 angedachten Änderungen somit auch für Online Casinos vorerst aus.