Donnerstag, 07. November 2024

Südkorea: E-Sport-Stars sollen vom Wehrdienst freigestellt werden

Soldaten in Südkorea

Südkoreanische E-Sports-Stars und K-Pop-Sternchen dürfen ihren Wehrdienst in Zukunft womöglich später absolvieren. Wie Yahoo News  [Link auf Englisch] am Freitag berichtet hat, habe der demokratische Parteiabgeordnete Jeon Ki ein entsprechendes Gesetz vorgeschlagen, das die Einberufung der jungen Promis verzögern soll.

Nach derzeit geltendem Wehrdienstgesetz müssen alle männlichen Koreaner im Alter zwischen 18 und 28 Jahren ihren Dienst bei der südkoreanischen Armee ableisten. Sollte der neue Gesetzesvorschlag angenommen werden, könnten E-Sportler und Popband-Mitglieder bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres von der Regelung ausgenommen werden.

Bislang gelten die Ausnahmeregelungen von der Einberufungszeit in Südkorea nur für einen begrenzten Personenkreis, der unter anderem Leistungssportler und Schulabsolventen umfasst. Auch Musiker, Schauspieler und Regisseure konnten sich bislang zeitweise vom Dienst an der Waffe freistellen lassen.

Die Armee von Südkorea hat in den vergangenen Jahren ihre Beziehung zum elektronischen Sport intensiviert. Im Jahre 2017 hatten die Streitkräfte sogar ein eigenes Overwatch-Turnier organisiert.

Wer könnte von der Neuregelung profitieren?

Von einer Neugestaltung der Einberufungsregeln könnten Medienberichten zufolge vor allem E-Sport-Superstars wie Lee „Faker“ Sang-hyeok und K-Pop-Ikonen wie die Band BTS profitieren.

Der dreifache League-of-Legends-Weltmeister Faker und BTS wurden im Rahmen der Gesetzesinitiative durch den Abgeordneten Jeon Yong-gi sogar namentlich genannt. Er verwies auf die besonderen Verdienste der Teenie-Idole:

„Die Verschiebung des Militärdienstes unterscheidet sich grundlegend von diesen Ausnahmen oder Sonderfällen. Der Kern des Gesetzentwurfs betrifft die Einberufung derjenigen, die vom Minister für Kultur, Sport und Tourismus Ehrungen und Auszeichnungen erhalten haben, darunter E-Sport-Athleten und Vertreter künstlerischer Disziplinen wie Faker und BTS.“

Wie wichtig eine spätere Einberufung für Faker sein könnte, wird an den Wehrdienstzeiten der koreanischen Armee deutlich. Je nach Abteilung müssen Kadetten zwischen 18 und 21 Monaten Wehrdienst absolvieren. Für einen professionellen E-Sportler wäre die Teilnahme an Turnieren und das intensive Training während dieser Zeit vermutlich kaum möglich. Das E-Sport-Portal VPEsports berichtet sogar, dass Fakers Karriere beendet sei, müsse er den Wehrdienst in der Regelzeit antreten.