Donnerstag, 05. Dezember 2024

Türkische Polizei geht mit Razzia gegen illegale Hahnenkampf-Wetten vor

Hahn und Henne auf einem Feld

Die Polizei in der türkischen Provinz Bursa ist mit einer Razzia gegen illegale Hahnenkampf-Wetten vorgegangen. Wie die türkische Tageszeitung Hürriyet am Dienstag berichtet hat, seien dabei 47 Personen festgenommen worden.

Neben einem Kampfring und tragbaren Tribünen hätten die Sicherheitskräfte bei der Stürmung eines Dachgeschosses auch sechs Tiere sichergestellt.

Hohes Bußgeld für Gäste und Hahnenhalter

In Folge der Durchsuchung seien gegen sechs Hahnenhalter sowie 41 Zuschauer hohe Bußgelder wegen illegalen Glücksspiels und der Missachtung von Corona-Abstandsregeln verhängt worden. Die Gesamtstrafe gegen die Beteiligten belaufe sich auf 205.000 türkische Lira (ca. 28.000 Euro).

Hahnenkampf ist in der Türkei ein verbreiteter Wettsport, der unter Strafe steht. Die Veranstaltung der Kämpfe ist ebenso verboten wie das Wetten auf die Hähne. Aus diesem Grund finden die Kämpfe im Untergrund statt. Eingesetzt werden unter anderem Hähne der türkischen Rasse „Hint Horoz“. Sie gelten als besonders angriffslustig. Tierschützer kritisieren die Praxis des Hahnenkampfes. Nicht selten kommt es bei den Veranstaltungen zu schweren Verletzungen oder zum Tod der Tiere.

Gegen den Eigentümer des Dachgeschosses, der den Hahnenkampf organisiert haben soll, hätten die Behörden ein Strafverfahren wegen:

Bereitstellung von Raum zum Glücksspiel

eingeleitet. Die Hühner seien beschlagnahmt und später einem Tierarzt übergeben worden.

Hahnenkampf auch für Menschen gefährlich?

Hahnenkampf wird nicht nur in der Türkei, sondern in vielen Teilen der Welt betrieben. So auch in Indien, wo das Spektakel schon seit dem Jahre 1960 gesetzlich verboten ist.

Tradition und die Aussicht, durch Wetten Geld zu verdienen, machen die Hahnenkämpfe populär. Wie das US-Nachrichtenportal CNN im Januar dieses Jahres berichtete, berge das Geschäft mit den Hähnen aber auch Gefahren für Menschen.

So sei ein indischer Hahnenhalter auf dem Weg zu einem Kampf von seinem Tier angegriffen und dabei lebensgefährlich verletzt worden. Eine Klinge, die sich am Fuß des Tieres befunden habe, habe den Mann am Hals getroffen. Dieser sei später in einem Krankenhaus verstorben.

Obgleich der oberste Gerichtshof Indiens im Jahre 2014 erneut ein Verbot der Hahnenkämpfe bestätigte, werden die Events auch hier weiterhin veranstaltet.