Dienstag, 08. Oktober 2024

WestLotto fordert erneut regulatorische Maßnahmen für Lootboxen

Lootbox (Das Thema Lootboxen rückt erneut in den Fokus von Verbraucherschützern. (Bild: youtube.com)

Der staatliche Lotterie-Betreiber WestLotto hat erneut seine Forderung nach einer Neuregulierung von Lootboxen bekräftigt. Das Unternehmen schließt sich damit dem breiten gesellschaftspolitischen Diskurs aus Politik, Wissenschaft und Industrie an. Dies teilte WestLotto am Mittwoch in einem Pressebericht mit.

Das Unternehmen reagiere auf den Vorstoß europäischer Verbraucherschützer, die vor den Gefahren von Lootboxen und deren problematischen Mechanismen warnten. Dabei stützten sie sich auf die Erkenntnisse des Reports „Insert Coin“ [Seite auf Englisch] von Forbrukerrådet, dem norwegischen Rat für Verbraucherschutz.

Verschmelzung von Gaming und Glücksspiel

Zu den zentralen Erkenntnissen der Studie von Forbrukerrådet gehört, dass Lootboxen Mechanismen enthielten, die die Sucht förderten. Dazu gehöre der Einsatz virtueller Währungen, die die tatsächliche Höhe des Kaufpreises verzerrten.

Box, Würfel

(Der Bericht von Forbrukerrådet sorgte in ganz Europa für Aufsehen (Bild: forbrukerradet.com)

Zudem täuschten die Entwickler die Kunden mit dem Design besagter Beuteboxen und träfen irreführende Aussagen, was den Inhalt angehe. Auf diese Weise verschmölzen Gaming und Glücksspiel unkontrolliert. In seinem Statement erklärte WestLotto, die Entwickler hätten Computerspiele mit Lootboxen zu regelrechten Online-Casinos umgestaltet und unterlägen dabei keiner Regulierung.

„Packen wir es endlich an“: WestLotto fordert klare Regeln

Durch die zunehmende Vermischung der Spielformen seien klare Regeln immer wichtiger geworden, kommentierte WestLotto-Unternehmenssprecher Axel Weber. Dies sei eine gefährliche Einstiegsluke für Kinder und Jugendliche in Bezug zu unkontrolliertem Umgang mit dem Glücksspiel.

Daher seien ein sofortiges Handeln und ein Verbot von Geld-Glücksspielen für Kinder erforderlich, so Weber:

Packen wir es endlich an. Entwicklungen der Gamesindustrie dürfen nicht durch die Hintertür zu problematischem Spielverhalten bei Kindern und Jugendlichen führen. Das muss das Anliegen aller legalen Glücksspiel-Anbieter sein, die sich um Prävention und Spielerschutz und bemühen. […]

WestLotto habe bereits 2019 im Rahmen einer großangelegten medialen Kampagne auf die Problematik aufmerksam gemacht und eine strengere Regulierung von Spiele-Apps gefordert.

Es sei sogar ein Erfolg zu verzeichnen gewesen. Nach einem kritischen Beitrag zur Spiele-App Coin Master habe der Entwickler umfangreiche Änderungen vorgenommen.

Comicfiguren, Slotmaschine

Die Spiele-App Coin Master stand lange in der Kritik der Medien. (Bild: Google Play, casinoonline.de)

Dies sei seinerzeit nur ein erster kleiner Schritt gewesen. Indes habe sich die Entwicklung in der Games-Branche stark beschleunigt. Daher sei es jetzt an der Zeit, zusätzliche präventive Maßnahmen und Regularien einzuführen.

WestLotto vertrete hierbei eine klare Position, was sich in seinem Angebot zur Prävention und Aufklärung sowie den Smart Camps „Create and Play responsibly“ widerspiegele.