Sonntag, 08. Dezember 2024

USA: Gewerkschaften werfen Casinos vor, ihre Mitarbeiter im Stich zu lassen

Die US-amerikanische Gewerkschaft des Casino- und Gastronomiegewerbes Unite Here hat am vergangenen Donnerstag eine virtuelle Pressekonferenz veranstaltet. Die Gewerkschaftsführer aus Las Vegas, New Orleans und Atlantic City forderten, dass Casino-Angestellte während der Schließung der Glücksspielbetriebe wegen der Corona-Pandemie weiterhin ihren Lohn erhalten sollten.

Seit Gouverneur des Bundesstaates Nevada, Steve Sisolak, im März die Schließung aller nicht essenziellen Unternehmen angeordnet hat, sind die Casinos in Las Vegas geschlossen. Ein Bericht der Nevada Resort Association vom März ergab, dass eine 30- bis 90-tägige Schließung allein in der Tourismusbranche in Nevada zu 158.000 Arbeitsplatzverlusten führen könnte.

Unite Here ist die größte Gewerkschaft für Angestellte der Glücksspielbranche und vertritt über 100.000 Mitarbeiter in Las Vegas, Atlantic City, Louisiana, Mississippi, Kalifornien und mehreren anderen US-Bundesstaaten. Über 95 % der Angestellten erhalten aufgrund der Covid-19-Pandemie derzeit keinen Lohn.

Unite Here fordert Loyalität den Mitarbeitern gegenüber

Debra Jeffries von Unite Here, die bereits über 40 Jahre in Casinos beschäftigt ist, gab laut dem Nachrichtenmagazin news3lv an, dass viele Gewerkschaftsmitglieder keinen Zugang zu Arbeitslosengeld hätten und von den Casinobetreibern nur einen Lohn für zwei Wochen erhalten hätten.

Sie sagte:

„Das wird uns nicht helfen, wir müssen unsere Familien ernähren, wir müssen Essen auf den Tisch bringen. Wir sind am Boden zerstört, sowohl emotional als auch finanziell.

Die Gewerkschaftsvertreter sagten weiterhin, dass Wynn Resorts und Las Vegas Sands die einzigen Unternehmen seien, die dem Vorschlag von Unite Here [Seite auf Englisch] zugestimmt hätten, allen Gewerkschaftsmitgliedern, einschließlich der Stunden- und Teilzeitbeschäftigten, mindestens einen Monatslohn zu zahlen.

Eldorado Resorts und Boyd Gaming jedoch hätten die Angestellten einfach vor die Tür gesetzt, obwohl die Unternehmen über Milliarden verfügten. Gerade in der Zeit der nationalen Krise werde deren Unterstützung benötigt, die allerdings nicht gewährt werde.

Der Vorsitzende von Unite Here, Donald „D“ Taylor, kommentierte:

„Diese großen Casino-Unternehmen sprechen gerne über Loyalität und soziale Verantwortung, aber sie opfern ihre Mitarbeiter, um an ihrem Reichtum festzuhalten, während wir uns in einer der größten Krisen befinden, die wir je als Branche und als Nation erlebt haben.“

Aktionäre und Führungskräfte würden immer bezahlt, sagte Taylor weiter. Die Frage des Geldes sei nicht das Problem, sondern es sei eine Frage des Willens. Die Glücksspielbranche sollte die Leute während des Shutdowns bezahlen, schloss Taylor.