Freitag, 26. April 2024

Macau: Zahl der einheimischen Glücksspieler hat abgenommen

Eine Telefonumfrage der Universität von Macau hat ergeben, dass der Anteil der einheimischen Glücksspieler in Macau auf 40,9 % gesunken sei. Das Social Welfare Bureau gibt diese Umfrage regelmäßig beim Institut für das Studium des kommerziellen Glücksspiel in Auftrag. Die aktuellen Zahlen wurden im Mai und Juni diesen Jahres erhoben.

Macaus Haupteinnahmequelle ist das Glücksspiel. Die legalen Casino Resorts ziehen jährlich Millionen von Touristen an.Insbesondere vom chinesischen Festland, wo Glücksspiel verboten ist, kommen die Spieler in das sogenannte „Monte Carlo des Ostens“.

Seit der Liberalisierung des Glücksspiels im Jahre 2002 bemüht sich die Regierung gleichzeitig um einen verantwortungsbewussten Umgang mit Glücksspielen. Daher gibt das Social Welfare Bureau regelmäßig Studien zum Spielverhalten der Einheimischen in Auftrag.

Lediglich 0,8 % mit Glücksspiel-Problemen

Laut der Studie (Seite auf Englisch) hätten nur 16 der 2.003 befragten Personen (0,8 %) Anzeichen für Probleme im Zusammenhang mit Glücksspielen gezeigt, wiesen jedoch keine schwerwiegenden Störungen auf.

In der letzten Umfrage von 2016 lag die Quote für die Wahrscheinlichkeit pathologischer Probleme im Zusammenhang mit Glücksspielen noch bei 2,5 %. Der Anteil aller spielenden Einwohner lag damals bei 51,5 %.

Vergleich mit Deutschland und Großbritannien

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. hatte in ihrem Jahrbuch Sucht 2018 den Anteil der Bevölkerung, der zu einem problematischen Spielverhalten tendiert, mit 0,56 % beziffert. Die Teilnahmequote an Glücksspielen lag demnach bei 75,3 % der Einwohner.

Im September 2019 veröffentlichte die Glücksspielkommission in Großbritannien Zahlen, nach denen ungefähr 15 % der Einwohner regelmäßig spielten, 3 % der Bevölkerung habe ein Glücksspielproblem.

Leichte Zunahme bei Fußball- und Basketball-Wetten

Die beliebtesten Glücksspiele in Macau stellten die Mark Six Lotterie (26,5 %), Social Gambling mit Freunden und Familie (12,6 %) und die landbasierten Casinos (9,4 %) dar. Alle Kategorien hätten eine rückläufige Teilnahme verzeichnet.

Einzige Ausnahme stellten Fußball- und Basketball-Wetten dar. Hier stieg die Teilnahme leicht und platzierte sich damit zum ersten Mal mit 7,6 % auf den vierten Platz.

Neben der Hoffnung auf einen Gewinn spielte der Unterhaltungsfaktor laut der Umfrage eine wichtige Rolle für die Teilnahme an den verschiedenen Glücksspielarten.

Kampagne für verantwortungsvolles Glücksspiel erfolgreich

Seit 2009 arbeitet die Regierung von Macau daran, das Bewusstsein unter den Einheimischen für Probleme im Zusammenhang mit Glücksspielen zu stärken. Hierzu gab es bis 2013 verschiedene großangelegte Werbeaktionen.

Manuel Joaquim das Neves, der damalige Direktor der Glücksspiel-Inspektion, sagte dazu:

Es besteht kein Zweifel, dass die boomende Glücksspielbranche in Macau der örtlichen Bevölkerung enorme wirtschaftliche Vorteile gebracht hat, sie hat aber auch eine Reihe von sozialen Problemen und Sorgen mit sich gebracht.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Zentren für die Vermeidung und Behandlung von Glücksspielproblemen und Bildungseinrichtungen wurden hierzu verschiedene Aktivitäten angeboten. So wurde jedes Jahr eine ganze Woche lang auf dieses Thema aufmerksam gemacht.

Verschiedene Gastredner wurden in dieser Zeit eingeladen und sprachen über verschiedene Aspekte des Glücksspiels. Für Glücksspielanbieter wurden verschiedene Materialien und Programme angeboten, um sie sowohl in Bezug auf Spielerschutz als auch zum Thema Mitarbeiterschutz im Glücksspielbereich zu schulen. Um auch die Einwohner direkt einzubeziehen, wurden verschiedene Schreib- und Schauspiel-Wettbewerbe ausgeschrieben.

Macau Tower China

Macaus Regierung unterstützt verantwortungsbewusstes Glücksspiel (Bild: www.pixabay.com)

Die Kampagne scheint zu funktionieren. Nicht nur sei der Anteil der Glücksspieler unter den Einheimischen gesunken.

Der Bekanntheitsgrad der Aktion für verantwortungsbewusstes Glücksspiel sei in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.

Das Social Welfare Bureau empfiehlt daher, die bisherigen Bemühungen aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen.