Freitag, 19. April 2024

Die Woche im Überblick: Top-News aus der Glücksspiel-Branche

Top News

Die Glücksspiel-News in Deutschland drehen sich auch in dieser Woche vielfach um den bald in Kraft tretenden Glücksspielstaatsvertrag 2021. Während es in Politik und Medien Kritik hagelt, bereitet sich die Glücksspielbranche auf die Änderungen vor. In Österreich dominiert die Casinos Austria AG sowohl mit Neuigkeiten zu ihren Finanzen als auch zur Causa Casinos die Nachrichten. Währenddessen könnte in Liechtenstein bald ein weiteres, neues Casino entstehen. Ein Highlight ist in dieser Woche außerdem das Special, in dem sich Glücksspielexperte Marcus Dörr der Frage nach der Suchtgefahr durch Spielautomaten-Designs stellt.

Deutschland

Spielsucht per Design? Diskussion um Suchtfaktor bei Spielautomaten

Immer wieder wird diskutiert, ob vom Design der Spielautomaten eine Suchtgefahr ausgeht. Glücksspielexperte Marcus Dörr von CasinoOnline.de hat in dieser Woche analysiert, warum Hypothesen von der von Design-Elementen ausgehenden Suchtgefahr bei Spielautomaten widerlegt werden können.

Online-Poker und -Spielautomaten bald härter besteuert?

Ein neuer Gesetzesentwurf sieht Änderungen des Rennwett- und Lotteriegesetzes vor. Mit ihm soll eine Lücke in der Besteuerung von Online-Poker und Online-Spielautomaten geschlossen werden. Künftig solle sich deren Besteuerung nach dem geleisteten Spieleinsatz richten und 5,3 % betragen, abzüglich der Lotteriesteuer in Höhe von 20 %.

Automatenverband debattiert zur Lage der Branche in der Corona-Pandemie

Der Bundesverband Automatenunternehmer hat in dieser Woche eine Diskussionsrunde zur aktuellen Lage der Branche durchgeführt. Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft debattierten die Auswirkungen der aktuellen Corona-bedingten Schließungen auf die Glücksspielbetreiber, aber auch auf den Spielerschutz.

Kritik an der Legalisierung des Online-Glücksspiels im ARD-Wirtschaftsmagazin

Das ARD-Wirtschaftsmagazin hat sich am Mittwoch in einer Sendung der Legalisierung des Online-Glücksspiels in Deutschland gewidmet. Darin warnten Suchtforscher vor möglichen negativen Folgen des Glücksspielstaatsvertrages 2021.

Uneinigkeit bei Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrages in NRW

In Nordrhein-Westfalen stehen Annahme und Umsetzung des Glücksspielstaatsvertrages noch aus. Obwohl dieser bereits in drei Monaten in Kraft treten soll, herrscht im Landtag noch Uneinigkeit. Besonders die neuen Regelungen zu Mindestabständen und mögliche Mehrfachkonzessionen sorgten für Kritik.

Deutsche Gastronomen bereiten sich auf Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages vor

Das Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrages 2021 bringt auch für Gastronomen viele Änderungen mit sich. Der Fachverband Gastronomie Aufstellunternehmer e. V. (FGA) hat Gastronomen daher in dieser Woche zum Thema Spielersperrabfragen informiert.

Spielhalle trotz Lockdown zur Lohnfortzahlung verpflichtet

Das Landarbeitsgericht Düsseldorf hat am Dienstag ein Urteil bestätigt, nach dem eine Spielhalle in Wuppertal zur Lohnfortzahlung verpflichtet sei, obwohl der Betrieb aufgrund von Corona-bedingten Maßnahmen geschlossen sei. Zuvor hatte eine betroffene Mitarbeiterin schon vor dem Arbeitsgericht Wuppertal gegen die Betreiberin geklagt.

Neues Jugendschutzgesetz bringt Änderungen für Spiele mit glücksspielähnlichen Elementen

Der Bundesrat hat in der vergangenen Woche das neue Jugendschutzgesetz beschlossen. Die Gesetzesreform könnte unter anderem dazu führen, dass das Mindestalter für Videospiele mit glücksspielähnlichen Elementen angehoben wird. In der Branche hingegen regte sich Kritik am Gesetz.

USK kündigt Anpassungen an das Jugendschutzgesetz an

Nach dem Beschluss der Reform des Jugendschutzgesetzes hat auch die USK, die für die Prüfung von Videospielen zuständige Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, Überprüfungen angekündigt. Geplante Zusatzangaben, unter anderem zu Glücksspielinhalten in Spielen, könnten zu Änderungen der Altersfreigaben führen.

Fachärzte warnen vor zunehmender Spielsucht nach Glücksspiel-Legalisierung

In dieser Woche haben Ärzte der Paracelsus-Kliniken in einem Statement davor gewarnt, dass es zu einem Anstieg der Spielsucht kommen könne, werde der Glücksspielstaatsvertrag 2021 wie geplant verabschiedet. Das Online-Glücksspiel biete einen niedrigschwelligen Einstieg in das Glücksspiel, so einer der Kritikpunkte.

Illegales Glücksspiel in Krefeld endet im Krankenhaus

In Krefeld hat die Polizei am vergangenen Wochenende eine illegale Glücksspielrunde aufgelöst. Eine der von den Beamten angetroffenen Personen sei aufs Dach geflüchtet und beim Sprung davon schwer verletzt. Für ihn endete die Teilnahme an der Zockerrunde im Krankenhaus.

SAT.1 kündigt Quizshow mit Glücksspiel-Elementen an

Der TV-Sender SAT.1 hat ein neues Format angekündigt, das Quiz- und Glücksspielelemente miteinander vereinen soll. Bereits im Frühsommer könnte „Rolling – Das Quiz mit der Münze“ an den Start gehen.

Neues Regelwerk zur Minderung des Überfallrisikos für Spielhallen

Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VGB) hat ein neues Regelwerk erstellt, das das Risiko für Überfälle auf Spielhallen und Wettbüros verringern soll. Die DGUV-Vorschrift 25 gelte sowohl für Spielstätten als auch für Kredit- und Finanzdienstleistungs- sowie Zahlungsinstitute. Ziel sei es, künftig weniger Anreize für Überfälle zu schaffen.

Österreich

Glatz-Kremsner verlässt Casinos Austria AG

Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandschefin der Casinos Austria AG, hat nach Medienmeldungen angekündigt, den österreichischen Glücksspielkonzern zu verlassen. Sie wolle ihren im April 2022 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Gründe für die Entscheidung seien bislang ebenso wenig bekannt wie ein etwaiger Nachfolger.

Casinos Austria präsentiert Abschlussbilanz von 2020

In einer Aufsichtsratssitzung hat die Casinos Austria AG an diesem Dienstag ihre Abschlussbilanz für das Jahr 2020 vorgelegt. Insgesamt habe das Glücksspiel-Unternehmen einen Umsatz von rund 1,1 Mrd. EUR erwirtschaftet. Es seien keine Verluste entstanden, jedoch seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich zu spüren, so das Management.

Bundeskanzler Kurz wehrt sich gegen Vorwürfe der Korruption und des Postenschachers

Kanzler Kurz hat sich im Bundesrat in dieser Woche Vorwürfen gestellt, nach denen er maßgeblich an der Bestellung von Thomas Schmid zum Alleinvorstand der ÖBAG, Anteilseigner an der Casinos Austria AG, beteiligt gewesen soll. In einer Dringlichen Anfrage hatte die SPÖ dem Kanzler auf Basis der derzeit in den Nachrichten vielfach diskutierten Chatprotokolle unter anderem Postenschacher vorgeworfen.

Liechtenstein

Neues Casino in Schaan geplant

Liechtenstein könnte bald noch ein Casino erhalten. Nach Medienberichten sei bei den Behörden der Gemeinde Schaan ein Baugesuch für ein neues Casino eingereicht worden. Beim künftigen Standort handele es sich um ein ehemaliges Laborgebäude, für das ein Umnutzungsgesuch eingereicht werden soll.

International

World Series of Poker kehrt 2021 nach Las Vegas zurück

Der Veranstalter der World Series of Poker hat den vorläufigen Turnierplan für dieses Jahr bekanntgegeben. Demnach soll die WSOP 2021 im Herbst in Las Vegas ausgetragen werden. Im Sommer sollen dagegen mehrere Online-Bracelet-Events auf die Online-Poker-Plattformen wsop.com sowie GGPoker zurückkehren.

In anderen News

Britischer Lotteriebetreiber Camelot wegen Werbung unter Beschuss

Der britische Lotteriebetreiber Camelot ist in dieser Woche von Abgeordneten der Allparteien-Fraktion für Glücksspielschäden (APPG)scharf kritisiert worden. Einer Werbeanzeige für die National Lotterie hätte er sein eigenes Logo hinzugefügt. Dies sei Wettbewerbsverzerrung und könne das Ausschreibungsverfahren bei der Vergabe der Lizenz für die National Lottery beeinflussen.

Australien: Crown Resorts könnte Lizenz für Sydney-Casino zeitnah erhalten

Die australische Glücksspielbehörde könnte Crown Resorts noch in diesem Jahr die Lizenz für das Barangaroo-Casino in Sydney erteilen. Nachdem diese im vergangenen Jahr ausgesetzt worden war, führen die Änderungen Crowns im Management und die Nachbesserungen zur Einhaltung der Compliance-Regeln nun zu positiven Prognosen.

Ehemaliger Ladbrokes-Angestellter erschleicht EuroMillions-Gewinn

Ein Ex-Angestellter des Glücksspiel-Anbieters Ladbrokes hat sein Insider-Wissen genutzt, um in einer Wettannahmestelle einen EuroMillions-Gewinn in Höhe von 1.500 Euro zu erschleichen. Ursache für das Fehlverhalten sei eine schwere Glücksspielsucht, die er entwickelt habe, während er im Glücksspielsektor tätig gewesen sei.

Neues Online-Glücksspielgesetz tritt in Niederlanden in Kraft

In den Niederlanden ist in dieser Woche das neue Online-Glücksspielgesetz in Kraft getreten. Es legalisiert Online-Casinos und Online-Sportwetten im Land und ermöglicht es Glücksspielanbietern sowohl aus den Niederlanden als auch aus dem Ausland, sich um eine Lizenz zu bewerben.

Doch kein Casino in Real-Madrid-Stadion?

Seit Wochen machen in Spanien Meldungen die Runde, dass es im Real-Madrid-Stadion Santiago Bernabéu auch ein Casino geben soll. Diese Gerüchte, die bislang nicht von offizieller Seite bestätigt worden waren, soll der Real Madrid nun nach Medienmeldungen dementiert haben.

Denise Coates steigert ihr Bet365-Jahresgehalt auf 421 Mio. GBP

Bet365-Chefin Denise Coates gerät seit Jahren wegen ihres hohen Gehalts in die Schlagzeilen. Wie der Wettanbieter in dieser Woche bekanntgegeben hat, habe sie ihr Jahresgehalt nun auf 421 Mio. GPB steigern können.

Australischer Glücksspiel-Betreiber Tabcorp lehnt Entain-Offerte ab

Der australische Glücksspielanbieter Tabcorp hat ein circa 2 Mrd. Euro schweres Angebot Entains zur Übernahme seines Wettgeschäfts abgelehnt. Grund sei eine zu niedrige Bewertung gewesen. Glücksspiel-Betreiber Entain sei dennoch weiterhin optimistisch, dass es noch zu einer Einigung kommen könnte.

Großbritannien: Entain plant individuelle Einsatzlimits

In Großbritannien greift Entain künftig möglicherweise zu schärferen Reglungen beim Spielerschutz. Der Glücksspiel-Konzern hat erklärt, unter anderem Bonitätsprüfungen ihrer Kunden durchführen zu wollen. Bei Kunden, die nach Prüfung der Glücksspiel-Betreiber finanziellen Risiken ausgesetzt seien, sollen Einsatzlimits eingeführt werden.

Boomt die Teilnahme am Glücksspiel auf dem Schwarzmarkt in Schweden wieder?

Eine neue Analyse der staatlichen Verwaltungsbehörde Statskontoret in Schweden hat ergeben, dass wieder mehr Glücksspieler in Schweden auf dem Schwarzmarkt spielen. Dies hat zu der Frage geführt, ob die mit der Liberalisierung des Marktes beabsichtigte Kanalisierung dauerhaft Erfolg zeigen könne.

UK Gambling Commission verhängt Strafen in Millionenhöhe gegen Casinos

Die britische Glücksspielbehörde hat gegen mehrere Casino-Betreiber Geldstrafen in Höhe von insgesamt mehr als 1,3 Mio. GPB verhängt. Grund hierfür seien unter anderem Verstöße gegen Anti-Geldwäsche-Regeln.

Allied Esports verkauft World Poker Tour an Element Partners

Nach wochenlangem Hin und Her hat Allies Esports am Dienstag bekanntgegeben, die World Poker Tour (WPT) für 105 Mio. USD an Element Partners zu verkaufen. Zuvor sei ein Gegenangebot der Bally’s Corporation eingehend geprüft worden.

Trinkgelder für Croupiers in Wynn-Casinos: Endlich Einigung erzielt

Im Trinkgeldstreit hat Casino-Betreiber Wynn Resorts Ltd. einer Vergleichszahlung in Höhe von 5,6 Mio. USD zugestimmt, die an ehemalige und aktuelle Croupiers ausgezahlt werden soll. Hintergrund war ein Streit über eine Vorgabe, nach der die Croupiers der Wynn-Casinos ihre Trinkgelder mit den Vorgesetzten teilen mussten.

Las Vegas MGM Resorts bietet Angestellten COVID-19-Impfung an

Der Las Vegas Casino-Betreiber MGM Resorts plant Medienberichten zufolge, seine Mitarbeiter direkt am Arbeitsplatz gegen COVID-19 impfen zu lassen. Da Casino-Angestellte im Schichtbetrieb arbeiten, können sie häufig keine Impftermine wahrnehmen. Daher blieben viele Termine in Nevada unbesetzt. Dies sollen die Impfungen direkt im Casino nun ändern.

Griechenlands Glücksspiel-Konzern OPAP meldet schwarze Zahlen

Das griechische Glücksspielunternehmen OPAP hat seine Bilanzen für das Geschäftsjahr 202 bekanntgegeben. Demnach habe der Konzern aufgrund der Corona-bedingten Schließungen Umsatzrückgänge verzeichnet. Gleichwohl sei es dem börsennotierten Glücksspiel-Anbieter gelungen, einen Nettogewinn in Höhe von rund 205,3 Mio. Euro zu erwirtschaften.

Britische Spielsucht-Hilfe plant Projekt zu Spielsucht und Kriminalität

Die britische Spielsucht-Hilfe GamCare macht darauf aufmerksam, dass sich Glücksspiel und Kriminalität oft gegenseitig begünstigten. Für ein Projekt, das Aufklärungsarbeit dahingehend im Strafjustizsystem leiste, erhalte die Organisation nun finanzielle Förderung durch die britische Glücksspielaufsicht.