Samstag, 20. April 2024

Die Woche im Überblick: Top-News aus der Glücksspiel-Branche

Top News

Die Glücksspiel-News waren in dieser Woche in Deutschland von Nachrichten über die Zustimmung der Landesparlamente zum neuen Glücksspielstaatsvertrag geprägt. Doch auch die Folgen der andauernden Spielhallen- und Casino-Schließungen machten sich in den Medien bemerkbar. Österreich findet sich mit dem illegalen Glücksspiel und seinen Folgen in den Schlagzeilen wieder. Dies und viele weitere Neuigkeiten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Welt hält die Übersicht der Woche parat.

Deutschland

Saarland: Öffnung der Wettbüros nach Gerichtsurteil vorerst erlaubt

Im Saarland ist der Betrieb von Wettbüros vorerst unter strengen Restriktionen erlaubt. Dies ist die Folge einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs (VerfGH) des Saarlandes. Er entschied Anfang März, ein Verbot des Betriebes von Wettbüros sei nicht mit dem Recht der Gewerbefreiheit zu vereinbaren.

Glücksspiel-Behörde in Darmstadt vergibt neue Sportwetten-Lizenzen

Am Dienstag hat die Regulierungsbehörde in Darmstadt weitere Konzessionen für Online-Sportwetten vergeben. Zu den Lizenznehmern gehören die Marken Betsson, Betsafe, Casinowinner, Guts, Nordicbet, Schnellwetten und Rizk Sport. Weitere Lizenzen sind an drei Subunternehmen von Tipico gegangen.

Droht Online-Casinos in Deutschland eine Klagewelle?

In dieser Woche haben Medien von einer Gerichtsentscheidung gegen ein Online-Casino berichtet, das zur Entain Gruppe gehört. Dieses müsse einem Spieler Verluste in Höhe von rund 12.000 Euro erstatten. Angesichts des Glücksspielstaatsvertrags, dem bereits zehn Bundesländer zugestimmt haben, ist es allerdings fraglich, ob dieses Urteil zu einer Klagewelle in Deutschland führen wird.

Zustimmungen zum Glücksspielstaatsvertrag in Mecklenburg und Thüringen

Sowohl der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern als auch der Landtag von Thüringen haben dem neuen Glücksspielstaatsvertrag zugestimmt. Als positiv wurde dabei besonders die geplante Kanalisierung des Glücksspiels und den damit verbesserten Spielerschutz hervorgehoben. Kritisiert wurde dagegen unter anderem, dass die Spielerschutz-Maßnahmen nicht ausreichend seien.

WestSpiel: Steigende Gewinne vor geplantem Verkauf?

Der geplante Verkauf des landeseigenen Casinos-Betreibers WestSpiel hat in Nordrhein-Westfalen immer wieder für Kritik gesorgt. Bemängelt wurde dabei unter anderem vonseiten der Gewerkschaften die Intransparenz des Verkaufsprozesses. Angeheizt werden diese Vorwürfe nun durch Nachrichten, nach denen das bisher als wirtschaftlich angeschlagen geltende Unternehmen künftig doch hohe Gewinne erwirtschaften könnte.

Betrüger ergaunern 500.000 Euro durch Spielautomaten-Manipulation

Deutschlandweit sollen Betrüger insgesamt 400 Spielautomaten manipuliert und so deren Gewinnausschüttung aktiviert haben. Wie das ermittelnde Polizeipräsidium Oberbayern-Nord erklärte, hätten die mutmaßlichen Täter so insgesamt rund 500.000 Euro erbeutet.

Ausweitung des Ruhr-Netzwerks zum Kampf gegen Clankriminalität und illegales Glücksspiel

In NRW soll die „SiKo Ruhr“ gegen Clankriminalität und damit verbundenes illegales Glücksspiel vorgehen. Nun ist dem Netzwerk, das im Ruhrgebiet großflächig gegen die organisierte Kriminalität vorgehen soll, auch die Stadt Gladbeck beigetreten.

Deutschland bleib trotz Löw-Rücktritt bei Sportwetten-Anbietern Favorit für EM

Nach der EM 2021 wolle Fußball-Bundestrainer Joachim Löw zurücktreten. Trotz dieser Ankündigung bleibt Deutschland bei den Sportwetten-Anbietern bislang einer der Favoriten auf den EM-Titel. Nur fünf der 24 Mannschaften, die am Turnier teilnehmen, werden derzeit mit besseren Quoten geführt.

Bet-at-home meldet negative Auswirkungen der Glücksspiel-Regulierung auf Umsätze

In dieser Woche hat der Glücksspiel- und Sportwettenanbieter Bet-at-home seine Umsatzzahlen für das Jahr 2020 bekanntgegeben. Für sinkende Zahlen seien dabei die Restriktionen infolge der Corona-Pandemie verantwortlich gewesen. Vor allem im Online-Glücksspielsektor habe sich jedoch auch die bestehende Neuregulierung des Glücksspiels in Deutschland bemerkbar gemacht.

Schließung der Spielbanken führt zu Millionen-Einbußen für Kommunen

Nicht nur die Spielbanken leiden unter den fortdauernden Corona-bedingten Schließungen in Deutschland. Auch die Kommunen bekommen die wirtschaftlichen Folgen zu spüren. So zeigen die bekanntgegebenen Bruttospielerträge der Spielbanken, dass bundesweit mit erheblichen Einbußen bei den Spielbankabgaben zu rechnen sei.

Kaufland-Werbekampagne mit Knossi in der Kritik

Glücksspiel-Streamer Jens „Knossi“ Knossalla hat auch in dieser Woche für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. So erntete die Supermarktkette Kaufland Kritik dafür, den Entertainer als Werbegesicht engagiert zu haben.

LOTTO Hessen engagiert sich mit Krimi-Autorin Neuhaus mit Lese-App für Schüler

LOTTO Hessen hat in dieser Woche seine Pläne bekanntgegeben, zusammen mit Krimi-Autorin Nele Neuhaus eine Lese-App für Schüler an den Start zu bringen. Dem Verein MENTOR – Die Leselernhelfer Hessen e. V. soll damit ermöglicht werden, Schüler digital zu fördern.

Österreich

Casinos Austria machte auch im Corona-Jahr Gewinne

Trotz der Corona-Krise und der damit verbundenen Restriktionen ist es dem Casino-Betreiber Casinos Austria AG (Casag) gelungen, im Jahr 2020 Gewinne zu generieren. Dies erklärte Casag-Chefin Bettina Glatz-Kremsner in einem Pressegespräch. Angaben zur Höhe des Gewinns stehen allerdings noch aus.

E-Sport-Publikum in Österreich zu einem Drittel weiblich

Anlässlich des Weltfrauentages haben sich sowohl die Verantwortliche für E-Sports bei A1, Irina Kuntze, als auch die E-Sportlerin Marlies Brunnhofer zur Rolle der Frauen im E-Sport in Österreich geäußert. Frauen seien zwar im E-Sport-Publikum mittlerweile stärker vertreten, jedoch sei der Anteil an E-Sportlerinnen, die in Wettbewerben antreten, weiterhin sehr gering. Ein Problem sei, dass Frauen immer wieder diskriminierenden Äußerungen ausgesetzt seien.

Steht ein Automatenverbot für Casinos Austria bevor?

Die österreichische Regierung plant derzeit ein strengeres Glücksspielgesetz. Dieses könnte zur Folge haben, dass die Casag-Tochter Österreichische Lotterien den Betrieb ihrer VLT-Automaten (Video Lottery Terminals) einstellen muss. Casag-Chefin Bettina Glatz-Kremsner sprach sich scharf gegen das geplante Automatenverbot aus.

Legalisierung des Kleinen Glücksspiels in Salzburg gefordert

Binnen einer Woche wurden bei Glücksspiel-Razzien nach Meldungen des österreichischen Finanzministeriums illegale Spielautomaten im Wert von rund 250.000 Euro sichergestellt. Nun hat Roman Neßhold, Experte des Salzburger Instituts für Spielsucht und Abhängigkeit, die Legalisierung des Kleinen Glücksspiels für die Stadt gefordert. Eine Legalisierung mache bessere Kontrollen möglich und löse das Problem der Kriminalität.

Mangel an Konsequenzen für illegale Glücksspiel-Betreiber

Obwohl in Österreich zahlreiche illegale Glücksspielstätten ausgehoben werden, bleiben die unerlaubten Tätigkeiten für Anbieter zumeist ohne Konsequenzen. So verhänge das Finanzministerium zwar hohe Strafen, jedoch würden diese nur selten bezahlt.

Ex-Kanzler Kern sagt als Zeuge im Ibiza-U-Ausschuss aus

in dieser Woche war Österreichs ehemaliger Kanzler Christian Kern (SPÖ) als Zeuge zum Ibiza-U-Ausschuss geladen. Dabei sei das Ibiza-Video wiederholt Gegenstand der Befragungen gewesen. Dieses sei 2017 auch der SPÖ zum Kauf angeboten worden, die daran kein Interesse gehabt habe.

Schweiz

Kanton Schaffhausen gleicht Glücksspiel-Regulierung an Bundesgesetz an

Der Schweizer Kanton Schaffhausen hat seine Glücksspiel-Regelungen an die Bundesgesetzgebung angepasst. Ziel sei es gewesen, die komplexen interkantonalen und kantonalen Vorgaben anzugleichen. Unter anderem wurde entschieden, dass ein Drittel der Spielbankenabgabe an die Schweizer Gemeinden fließen solle.

International

Briten stimmen gegen Einsatzlimits beim Glücksspiel

Eine Umfrage des britischen Glücksspielverbandes Betting and Gaming Council (BGC) hat gezeigt, dass die Limitierung der Einsätze beim Glücksspiel nicht von der Mehrheit befürwortet werde. So hätten sich bei einer Befragung von mehr als 1.600 Briten 51 % gegen eine derartige Regulierung ausgesprochen. In Deutschland dagegen ergab eine Umfrage aus dem Jahr 2020, dass sich mit 59 % mehr als die Hälfte der Befragten für eine solche Maßnahme aussprechen.

Novomatic UK wird Mitglied europäischer Glücksspiel-Vereinigung EUROMAT

Der britische Ableger des österreichischen Glücksspiel-Konzerns Novomatic ist der Glücksspiel-Vereinigung EUROMAT beigetreten. Novomatic UK sei neben Glücksspiel-Anbietern wie Merkur Gaming, JVH Gaming & Entertainment und Family Entertainment Centers Nederland das fünfte Mitglieds-Unternehmen.

Technologie des Automatenherstellers Gauselmann in Schweden erfolgreich

Die Entwicklungen des deutschen Automatenherstellers Gauselmann sind offenbar nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland von Erfolg geprägt. So hat das Unternehmen in dieser Woche berichtet, sein Zutrittssystem C-Ampeln auch in Schweden erfolgreich zu vermarkten.

Verbindungen zwischen Wirecard-Skandal und US-Bankenbetrug aufgedeckt

Die Aussage eines Zeugen vor einem New Yorker Gericht in einem Fall von Bankenbetrug haben zu Vermutungen geführt, auch Wirecard könnte in das Betrugssystem verwickelt sein. So stellte der Zeuge Verbindungen zwischen den im Betrugsfall Angeklagten und dem ehemaligen Wirecard-Management her.

Niederlande: Lotto-Monopol für zulässig erklärt

In den Niederlanden hat der Staatsrat offiziell zum Lotto-Monopol Stellung bezogen. Demnach sei das Lotto-Monopol, das derzeit bei der Lotteriegesellschaft Lotto B.V. liegt, rechtmäßig. Das Unternehmen unterliege ebenso wie andere Glücksspiel-Anbieter des Landes der Lizenzierung und Regulierung durch die Kansseplautoriteit. Sämtliche Versuche vonseiten privater Anbieter, das Lotto-Monopol auszuheben, seien bislang gescheitert.

Skandal um FIFA-Icon-Karten unter #EAGate entflammt

Unter dem #EAGate ist in den sozialen Medien eine Diskussion um die Käuflichkeit der begehrten FIFA-Icon-Karten und andere In-Game-Items im Spiel FIFA 21 entflammt. Berichten verschiedener Twitter-User zufolge soll ein Mitarbeiter des Spieleherstellers Electronic Arts diese illegal zum Kauf angeboten haben.

In anderen News

Geht die World Poker Tour von Allied Esports an Bally’s?

Berichten der US-Börsenaufsicht zufolge habe das Glücksspiel-Unternehmen Bally’s Corp. Allied Esports ein Kaufangebot in Höhe von 100 Mio. USD unterbreitet. Um das Angebot annehmen zu können, müsste Allied Esports allerdings seine bestehende Kaufvereinbarung mit Element Partners LLC aufkündigen.

Großbritannien: Mit Stadion-Spaziergängen gegen die Sportwetten-Werbung

In Großbritannien haben Glücksspiel-Kritiker und Spielerschützer sich aufgemacht, um mit Wanderungen zu ihren örtlichen Fußball-Stadien gegen die Sportwetten-Werbung zu protestieren. Die unter dem Namen „The Big Step“ stattfindende Protestaktion wolle zum Verbot der Sportwetten-Werbung aufrufen.

Ein Ende des TV-Sponsorings wird derweil auch von britischen Politikern gefordert. Hierfür sprach sich die parteiübergreifende Gambling Related Harm All Party Parliamentary Group (APPG) aus.

Auszeichnungen für britische Jugendhilfe YGAM für Glücksspiel-Aufklärung

Für ihre Aufklärungsarbeit zum Thema Glücksspiel und Spielsucht ist die britische Jugendhilfe-Organisation YGAM gleich mit vier Auszeichnungen bedacht worden. Geehrt wurde sie unter anderem für die Ausbildung von Lehrern und Jugendarbeitern im Bereich der Spielsucht-Prävention.

Glücksspiel-Umsatzrekorde in Polen

Der polnische Glücksspiel-Anbieter Totalizator Sportowy hat in dieser Woche seinen Jahresbericht für 2020 präsentiert. Das Unternehmen habe Umsätze in Höhe von rund 16 Mrd. PLN (ca. 3,6 Mrd. Euro) erzielt. Insgesamt seien die Einnahmen aus dem Glücksspiel im Vergleich zum Vorjahr um nahezu 50 % gestiegen.

Im Online-Casino des polnischen Anbieters sollen künftig außerdem die Spielangebote von Novomatic-Tochter Greentube live geschaltet werden.

Lootboxen ins reformierte Jugendschutzgesetz aufgenommen

Lootboxen stehen nicht aufgrund des EA Gates wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit. In Deutschland wurden sie auch im reformierten Jugendschutzgesetz berücksichtigt. Dieses sieht vor, dass für Spiele, die Lootboxen enthielten, ein Mindestalter von 18 Jahren eingeführt werden solle.

Atari plant Online-Krypto-Casino

Atari SA, Unternehmen für Unterhaltungssoftware, hat angekündigt, ein Online-Casino zu planen, das auf Krypto-Währungen basiere. Unter anderem sollen die beliebten Retro-Games von Atari angeboten werden.

Gewährte Maltas Ex-Chef der Glücksspielaufsicht einem Journalisten-Mörder Vorteile?

Der Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia auf Malta beschäftigt die Medien nach mehr als drei Jahren noch immer. Nun ist bekannt geworden, dass Heathcliff Farrugia, der Ex-Chef der Malta Gaming Authority, der Vorteilsgewährung gegenüber Yorgen Fenech angeklagt sei. Fenech gilt als mutmaßlicher Auftraggeber für den Mord.